15.03.2018 | 20:00:00 | ID: 25217 | Ressort: Landwirtschaft | Wissenschaft & Forschung

Backhaus: Forschung zum Insektenschwund intensivieren

Schwerin (agrar-PR) -

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus spricht sich für die Entwicklung eines bundesweit einheitlichen Standards für die Datenerhebung zum Insektensterben aus. „Ich sehe es als drängende politische Aufgabe, den Artenschwund zu stoppen“, sagte der Minister heute im Schweriner Landtag. Derzeit verfüge MV über keine landesweiten, belastbaren Daten zur Größe der Insektenpopulationen. Einige empirische Befunde legten aber, dass es auch in Mecklenburg-Vorpommern erhebliche Verluste bei den Insektenpopulationen gäbe.

Backhaus verwies auf die im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD auf Bundesebene vorgesehenen verschiedenen Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Insekten. Geplant sei die Auflage eines „Aktionsprogramms Insektenschutz“ durch das Bundesumwelt- und das Bundeslandwirtschaftsministerium.

„Es spricht sehr wenig dafür, dass das Insektensterben ein nur kurzfristiges Phänomen ist. Wir sind daher gefordert, dieses Phänomen auch in Mecklenburg-Vorpommern sowohl seitens der Fachverwaltung als auch der Wissenschaft zu untersuchen. Wir müssen unseren landesspezifischen Beitrag zur Unterstützung der Bundesaktivitäten leisten. Das bedeutet, dass wir auch über Personal und Geld sprechen müssen“, sagte Dr. Backhaus.

„Auch wenn die Ursachen für das Insektensterben noch nicht bis ins Detail benennbar sind, so ist es doch zumindest sehr wahrscheinlich, dass die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung eine entscheidende Rolle spielt.“ Die Art, landwirtschaftliche Flächen zu nutzen, stehe im Verdacht, ganz wesentlich zum Insektensterben beizutragen. „Gerade weil die Landwirtschaft für uns so wichtig ist, sollten wir ganz besonders an der Aufklärung und der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten interessiert sein“, appellierte er.

Der Minister verwies zugleich auf Maßnahmen im Land, die bereits heute den Insekten zugute kommen. Beispielsweise ziele die Naturschutzförderrichtlinie auf die Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität insgesamt ab. Ebenso kämen Maßnahmen zum Moorschutz, Projekte der Landschaftspflege oder die Richtlinie zur naturschutzgerechten Grünlandnutzung auch den Insekten zugute. Das Förderprogramm „vielfältige Kulturen im Ackerbau“ führte zur Entstehung von ca. 10.000 Hektar zusätzlicher Blühflächen auf dem Ackerland. Im Obst- und Gemüsebau werde aktuell die insektenschonende Bewirtschaftung auf mehr als 3.150 Hektar gefördert. Und erst vor wenigen Tagen legte das Landwirtschaftsministerium der EU-Kommission einen Antrag auf Erweiterung der förderfähigen Blühstreifen und -flächen von 5 auf zukünftig 20 Hektar pro Betrieb vor. All das reiche aber offensichtlich nicht aus, um die Verluste zu stoppen.

Künftig müsse das Thema Insektensterben noch stärker im politischen Raum verankert werden, um die Basis für eine fundierte und seriöse Diskussion zu bauen. „Wir sollten nicht verharmlosen, wir benötigen aber auch keine Scharfmacherei“, so der Minister. Für den 19. April 2019 sei deshalb in der Landesvertretung MV in Berlin ein Parlamentarischer Abend zum Thema mit Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie mit Experten aus den Umweltverwaltungen und -verbänden geplant. (regierung-mv)

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