04.07.2016 | 22:15:00 | ID: 22565 | Ressort: Energie | Verbrauch & Versorgung

Energiebericht 2016 erschienen

Stuttgart (agrar-PR) - Umfassendes Zahlenmaterial zur Entwicklung der Energiewirtschaft in Baden‑Württemberg – 2014 wurden 24 Prozent des Stroms aus regenerativen Energien erzeugt
Der Primärenergieverbrauch in Baden‑Württemberg ist im Jahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes um 3,8 Prozent auf 1.391 Petajoule gesunken. Dies war der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung.

Vergleicht man die um den Temperatureffekt bereinigten Mengen von 2013 und 2014, dann ergibt sich für den Primärenergieverbrauch in Baden‑Württemberg ein Anstieg von rund 1,0 Prozent.

»Dieser Effekt ergibt sich aus den deutlich höheren Temperaturen im Jahr 2014 im Vergleich zum langjährigen Mittel«, so die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Dr. Carmina Brenner.

Hervorzuheben ist, dass der Anteil der Kernenergie am Primärenergieverbrauch, der seit 2009 von 24,3 Prozent kontinuierlich auf 15,2 Prozent im Jahr 2013 zurückgegangen war, im Jahr 2014 wieder leicht auf 16,9 Prozent angestiegen ist. Die erneuerbaren Energieträger lagen nach einem geringfügigen Rückgang im Jahr 2013 auf 11,8 Prozent in 2014 bei geschätzten 12,3 Prozent. Der Anteil der Mineralöle mit 35,7 Prozent hat sich hingegen im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert.

»Wer die Zukunft gestalten will, muss wissen wie die Gegenwart aussieht. Deshalb ist der Energiebericht für uns wichtig. Er zeigt uns, wo wir stehen und gibt uns damit wertvolle Hinweise, wie wir steuern müssen, um die Energiewende und damit eine nachhaltige, klimaverträgliche und zugleich wirtschaftliche Energieversorgung weiter voranzubringen.«, so der Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller.

In Baden‑Württemberg verblieben im Jahr 2014 nach Berücksichtigung von Verbrauch und Verlusten bei Umwandlungen sowie dem nichtenergetischen Verbrauch von Energieträgern, zum Beispiel als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoff, insgesamt 996,5 Petajoule für den Endenergieverbrauch. Dies entsprach noch rund 72 Prozent der Primärenergie (siehe Energieflussbild).

Der Endenergieverbrauch 2014 lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert (−6,0 Prozent). Rund 45,8 Prozent der Endenergie verbrauchten die privaten Haushalte und sonstigen Kleinverbraucher. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden hatten einen Anteil von 22,2 Prozent am Endenergieverbrauch, die restlichen 32,0 Prozent entfielen auf den Verkehrssektor, wobei allein der Straßenverkehr einen Anteil von 30,4 Prozent hatte.

Die Energieproduktivität im Jahr 2014 – gemessen in Euro je Gigajoule – lag in Baden‑Württemberg bei 314 gegenüber 221 im Bundesdurchschnitt. Die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität gilt als Maßstab für die Effizienz im Umgang mit den Energieressourcen. Sie gibt an, wie viele Einheiten des Bruttoinlandsproduktes jeweils mit einer Einheit Primärenergie erwirtschaftet werden.

Im Jahr 2014 stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Baden‑Württemberg gegenüber dem Vorjahr leicht an (+1,5 Prozent). Demgegenüber stand ein Verbrauchsrückgang der Primärenergie in Höhe von 3,8 Prozent. Demzufolge ist die Energieproduktivität Baden‑Württembergs um 7,5 auf insgesamt 145,7 Indexpunkte (1991 =100) angestiegen und lag damit im Jahr 2014 um knapp 46 Prozent höher als 1991.

Der Bruttostromverbrauch betrug im Jahr 2014 in Baden‑Württemberg 74,0 Terawattstunden (TWh). Dies entspricht einem Rückgang von 3,8 Prozent gegenüber 2013. Gut 82 Prozent des verbrauchten Stroms wurden im Land selbst erzeugt. Die übrigen knapp 18 Prozent wurden per Saldo aus anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt.

Das Austauschvolumen mit dem Ausland betrug hinsichtlich der Einfuhr 13,0 TWh und hinsichtlich der Ausfuhr 15,2 TWh. Somit wurde von Baden‑Württemberg mehr Strom direkt ins Ausland abgegeben als direkt eingeführt. Zu den Liefer- und Abnehmerländern gehören die Schweiz, Frankreich und Österreich. Für die Stromerzeugung kamen 2014 zu 75,7 Prozent konventionelle Energieträger (−1,8 Prozent) und zu 24,3 Prozent erneuerbare Energieträger zum Einsatz (+0,6 Prozent).

Deutlich gestiegen ist der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttostromverbrauch. Lag dieser im Jahr 2005 noch bei 8,8 Prozent, erreichte er bereits 5 Jahre später 14,0 Prozent und im Jahr 2014 schließlich 20,0 Prozent.

36,4 Prozent des Stroms wurden 2014 durch die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden verbraucht. Gegenüber dem Vorjahr sank der Verbrauch hier lediglich um 0,1 Prozent. Der Verbrauch der Haushaltskunden entsprach 22,2 Prozent des Gesamtbruttostromverbrauchs und ging 2014 um 3,3 Prozent zurück. Der Anteil von Strom am Endenergieverbrauch 2014 betrug 23,8 Prozent. (statistik-bw)
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