13.05.2011 | 09:40:00 | ID: 9423 | Ressort: Landwirtschaft | Landtechnik

Trockenheit: Teure Technik für künstliches Nass

Oldenburg (agrar-PR) - Der seit Wochen ausbleibende Regen macht der Landwirtschaft Niedersachsens schwer zu schaffen. In vielen Regionen ist es nach wie vor viel zu trocken.
Kartoffeln, Roggen, Gerste und Weizen können sich nach einer guten Jugendentwicklung im Frühjahr nicht optimal weiterentwickeln. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen befürchtet auf trockenen Standorten geringere Getreideerträge und schlechtere Erntequalitäten. Auch Mais, der sich aufgrund der Trockenheit im Mai nur langsam entwickelte, braucht jetzt dringend Wasser, um den Wachstumsrückstand aufzuholen.

In intensiven Ackerbauregionen helfen viele Landwirte bei Trockenheit mit künstlichem Regen nach. Im Nordosten Niedersachsens, wo viele Ackerbaubetriebe auf leichten Böden wirtschaften, laufen zurzeit alle verfügbaren Beregnungsmaschinen ununterbrochen. In anderen Regionen Niedersachsens, wo die Beregnungsmöglichkeiten noch nicht vorhanden sind, denken viele Landwirte intensiv darüber nach, eine Beregnungsanlage zu bauen. Allerdings geht dies nicht von heute auf morgen, sondern bedarf einer sorgfältigen Planung.

Die Landwirte rechnen genau nach, ob sich eine Beregnung lohnt. Jeder Millimeter Regen aus der Düse kostet den Bauern rund 3 Euro, das sind etwa 215 bis 430 Euro pro Hektar. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben, die einen hohen Beitrag zum Betriebseinkommen leisten, fällt die Entscheidung leicht. Auch Getreide und Mais gelten wegen hoher zu erwartender Preise immer mehr als „beregnungswürdige Früchte". Und die darbende Braugerste müssen Landwirte auf jeden Fall beregnen, da die in Anbauverträgen vereinbarten Mengen abzusichern sind.

Beregnungsanlagen stehen vorrangig auf Betrieben mit einem hohen Anteil beregnungswürdiger Früchte und leichter Böden. Nach einer aktuellen Umfrage des Bundesfachverbandes Feldberegnung werden in Niedersachsen etwa 300.000 Hektar bewässert. Das entspricht einem Anteil von 11,5 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) und rund 60 Prozent der gesamten Beregnungsfläche Deutschlands. Niedersachsen gilt damit als beregnungsintensiv. Bundesweit werden etwa 560.000 Hektar bewässert, das entspricht einem Anteil von etwa drei Prozent an der gesamten LF Deutschlands.

Angesichts des Klimawandels wird es zukünftig immer wichtiger, die Beregnung effizient und sparsam einzusetzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist dazu in verschiedenen Projekten aktiv: Im Rahmen des Projektes „Klimafolgenmanagement in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen" arbeitet sie intensiv an Substitutionsmöglichkeiten für das Grundwasser. Im Rahmen des Klimaschutz-Projektes KLIMZUG-NORD der Metropolregion Hamburg erforscht sie Wasser sparende Methoden der Beregnung. In beiden Projekten sollen Strategien zur Anpassung der landwirtschaftlichen Praxis an den Klimawandel entwickelt werden. (lwk-ns) 
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