Hannover (agrar-PR) - Bei den Erneuerbaren Energien herrscht weiterhin Aufbruchstimmung,
ein Ende des Wachstums ist noch nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2020 werden
sich die jährlichen Investitionen in den Ausbau der Nutzung dieser
Energien nach einer Prognose von Experten des Bundesverbandes
Erneuerbare Energien (BEE) gegenüber dem heutigen Stand verdoppeln –
vorausgesetzt der Ausbau wird von optimalen staatlichen
Förderbedingungen begleitet. Mit Abstand der größte Betrag soll dabei in
die Stromerzeugung fließen. Für das laufende Jahr werden hierfür
Investitionen von 9,93 Mrd. Euro erwartet, die schon im nächsten Jahr
auf 11,93 Mrd. Euro steigen sollen und im Jahr 2020 sogar 18,45 Mrd.
Euro erreichen könnten. Prozentual noch stärker zunehmen wird nach der
Prognose die Wärmenutzung. Die jährliche Investitionssumme in diesem
Bereich soll von 3,54 Mrd. Euro in diesem Jahr über 3,98 Mrd. Euro im
kommenden auf 9,49 Mrd. Euro im Jahr 2020 steigen. Sehr optimistisch ist
die Einschätzung bei der Entwicklung im Biokraftstoffbereich. Hier sind
die Investitionen in diesem Jahr zwar auf Null geschrumpft, doch schon
für das kommende Jahr erwartet der BEE einen Wiederanstieg auf 20 Mio.
Euro. Bis zum Jahr 2020 soll das Investitionsvolumen sogar auf 950 Mio.
Euro steigen.
Optimistische Voraussetzung für den Bau neuer Biodieselanlagen sind
allerdings größere Steuererleichterungen, die von Insidern jedoch
bezweifelt werden. In zunehmendem Maße wird auch Biogas als
Fahrzeugtreibstoff Verwendung finden, hierfür dürften künftig etliche
Anlagen entstehen. Gleichwohl bleiben die Investitionen in
Produktionsstätten zur Biokraftstoffherstellung auch dann überschaubar.
Weit größer ist die Bedeutung der Stromerzeugung, und zwar vor allem
durch Windkraft und Photovoltaik. Die Investitionen in die Windenenergie
sollen sich nach der Prognose von 3,32 Mrd. Euro auf 7,78 Mrd. Euro
erhöhen, bei der Photovoltaik im gleichen Zeitraum von 4,50 Mrd. Euro
auf 7,50 Mrd. Euro. Hier spielt besonders der Preis der Solarmodule eine
Rolle bei der Höhe der Investitionssumme. Dagegen wird in die
Stromgewinnung aus Biomasse vermutlich künftig sogar weniger investiert.
Nur einen geringen Anteil haben die Wasserkraft, bei der das Potenzial
weitgehend ausgeschöpft ist, sowie die Geothermie; hier werden
allerdings sehr große Zuwachsraten erwartet. Stark wachsen soll auch der
Markt für Wärmeenergie aus erneuerbaren Quellen, und zwar nicht nur für
Holzheizungen. Ein deutliches Plus wird bei der Solarthermie und der
Geothermie einschließlich Wärmepumpen erwartet, nicht zuletzt
unterstützt durch die Förderung im Rahmen des Marktanreizprogramms des
Bundes.