Gorleben/Berlin (agrar-PR) - Für den Vorsitzenden des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, belegt die Stärke des
Anti-Atom-Protests im Wendland den wachsenden Unmut über die
Regierungsentscheidung, den Atomkraftwerken längere Laufzeiten zu
genehmigen. Es werde zunehmend deutlich, dass dies ein schwerer
politischer Fehler gewesen sei. Nie zuvor hätten sich so viele Menschen
dem Castorzug in den Weg gestellt, in dem sie zu Recht das Symbol einer
falschen Energiepolitik sähen. Noch immer sind auch Vertreter des BUND
und seiner Jugendorganisation vor Ort und beteiligen sich an den
Protesten.
"Hoffentlich begreift die Bundesregierung jetzt,
dass die mit den Stromkonzernen ausgehandelten Laufzeitverlängerungen
für Atomkraftwerke einen extrem hohen Preis haben. Mit ihrer
rückwärtsgewandten Energiepolitik trägt die Regierungskoalition aus CDU,
CSU und FDP die alleinige Verantwortung dafür, dass in Deutschland
längst überwunden geglaubte gesellschaftliche Gräben wieder aufgerissen
wurden. Der Protest gegen die schwarz-gelbe Energiepolitik kommt aus
allen Schichten der Gesellschaft und er beeindruckt durch seine Ausdauer
und Ernsthaftigkeit", sagte Weiger.
Die Demonstranten im Wendland stünden für Millionen
Menschen in Deutschland, die es ablehnten, die gefährlichen
Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Der aufgrund der Entscheidung
für längere AKW-Laufzeiten weiter wachsende Atommüllberg und die
ungelöste Entsorgungsfrage für den radioaktiven Abfall, aber auch die
Risiken des laufenden Betriebs der Atomkraftwerke machten den Menschen
große Sorgen.
"Die Bundesregierung muss die Proteste endlich ernst
nehmen und ihren Pro-Atom-Kurs revidieren. Wenn sie stattdessen weiter
vor allem die Interessen einiger weniger Energiekonzerne bedient, wird
sie politisch scheitern", sagte Weiger.
Pressekontakt
Thorben Becker, BUND-Energieexperte, im Wendland
mobil erreichbar unter: 01 73 / 6 07 16 03; Björn Obmann,
BUND-Jugend-Koordinator, vor Ort mobil unter: 01 71 / 1 70 02 72 bzw.
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 0 30 / 2 75 86 -425/ -489,
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