Hannover (agrar-PR) - Bereits im Mittelalter galt die Erdbeere als Sinnbild der
Verführung. Und auf die pure Verführung aus niedersächsischer Erzeugung
dürfen sich Erdbeerfans in diesem Jahr so früh wie noch nie freuen.
Nach einer Umfrage des Landvolk-Pressedienstes haben die
niedersächsischen Landwirte jetzt die Haupternte im Freiland
eingeläutet. Auch die meisten Plantagenbesitzer haben bereits ihre
Flächen für Selbstpflücker geöffnet, der Rest wird Zug um Zug folgen.
Erste Vorboten der aromatischen Sommerfrüchte hatten die norddeutschen
Erzeuger unter schützenden Folien oder Vlies bereits seit Anfang Mai
geerntet, auf dem Freiland nehmen die Beeren ihre tiefrote Farbe und
den verführerischen Geschmack dagegen erst seit Ende des Monats an.
Gerade rechtzeitig ist in vielen Gegenden der so dringend benötigte
Regen gefallen, so dass die Früchte auch noch an Größe zulegen konnten.
Ob pur, mit Sahne oder als leckerer Kuchen – noch gut vier Wochen lang
werden die leckeren Früchte aus Niedersachsen nun den Sommer versüßen.
Die Ernteaussichten werden von den Landwirten als relativ normal
beurteilt, wobei den Pflanzen die günstige Witterung zugute kam. Denn
die Erdbeere ist nicht nur schön und aromatisch, sondern bezüglich
ihres Anbaus und der Witterung etwas sensibel und anspruchsvoll. So
mussten nach den Erkenntnissen von Walter Nühstedt, Vorsitzender des
Vereins „Die Pflückfrischen“, einige Pflanzen während der Eisheiligen
zwar Spätfröste erdulden, generell kamen die Erdbeeren mit den
Temperaturen und den Niederschlägen in diesem Frühjahr jedoch gut
zurecht. Die derzeitige „Schafskälte“ nehmen die Anbauer ebenfalls
recht gelassen: „Anfang Juni ist die Witterung nicht ungewöhnlich, dem
Geschmack der Früchte kommt die Kühle sogar zugute“, erklärt Nühstedt.
Die Qualität und den Geschmack der heimischen Erdbeeren bezeichnet er
als „hervorragend“.
Aufgrund des frühen Erntestarts überschneidet sich das norddeutsche
Angebot jedoch etwas mit dem aus Süddeutschland. Ausländische
Konkurrenz brauchen die Sommerfrüchte dagegen nicht zu fürchten; Zum
einen gehen deren Angebotsmengen bereits wieder zurück, zum anderen
sind auch in den Regionen, die sich sonst zeitlich mit dem heimischen
Angebot überschnitten haben wie etwa Norditalien, die Produktionskosten
in jüngster Zeit deutlich gestiegen. Die Verbraucher füllen ihre
Einkaufskörbe nach wie vor überwiegend mit Blick auf den eigenen
Geldbeutel, gerade bei Erdbeeren geben sie nach Ansicht von
Marktexperten aber durchaus heimischer Ware den Vorzug, wenn diese auf
dem Markt ist. In jedem deutschen Haushalt werden nach Daten der
Agrarstatistik jährlich gut drei Kilo der leckeren roten Früchte
vernascht, davon stammen rund zwei Drittel aus heimischer Produktion.
(LPD 22/2009)