Stuttgart (agrar-PR) -
Offizieller Start des EU-Schulfruchtprogramms in Stuttgart / Erfolg des Programms ruht auf mehreren Schultern / Zahlreiche positive Beispiele in der Landeshauptstadt "Schülerinnen und Schüler müssen im heutigen Schulalltag immer
größere Leistungen erbringen. Um gesund und fit durch den Tag zu
kommen, ist eine vielseitige Ernährung mit frischem Obst und Gemüse
unerlässlich", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch
MdL, am Montag (22. Februar) anlässlich der offiziellen
Auftaktveranstaltung Baden-Württembergs zum EU-Schulfruchtprogramm in
der Wilhelmsschule in Stuttgart-Untertürkheim. Die Landesregierung habe
sich zu der Teilnahme an dem Programm entschlossen um bei der jungen
Generation den Verzehr von Obst und Gemüse zu steigern und damit einer
Fehlernährung entgegen zu steuern. Trotz bürokratischer Hürden und
trotz eingeschränktem finanziellem Spielraum der öffentlichen Hand
halte man das Schulfruchtprogramm für gut und vernünftig.
"Dem Land liegt viel an einer gesunden und zeitgemäßen Ernährung der
Kinder. Die Landesregierung setzt sich hierfür seit Jahren und in
vielfältiger Weise ein. Das Schulfruchtprogramm ist ein weiterer
Meilenstein auf diesem guten Weg", erklärte die Staatssekretärin.
Kinder früh für heimische Produkte begeistern
Darüber hinaus sei der Südwesten eine der wichtigsten Obst- und
Gemüseanbauregionen Deutschlands. Das Schulfruchtprogramm sei geeignet,
die Kinder frühzeitig besonders auch mit den Früchten der Region und
der näheren Umgebung bekannt und vertraut zu machen. Brüssel
unterstütze die Bemühungen Baden-Württembergs mit jährlich
2,5 Millionen Euro. Dieses Geld im Sinne einer zeitgemäßen Ernährung
der Schülerinnen und Schüler zu verwenden, sei eine sehr gute
Investition in die Zukunft.
Verteilung auf viele Schultern wichtig für Erfolg
"Der Erfolg des Schulfruchtprogramms ruhe auf zahlreichen Schultern.
Das Programm steht und fällt mit der Beteiligung und dem Engagement der
Schulen, der Schulträger, der heimischen Obst- und Gemüsewirtschaft,
des Fruchthandels sowie privater Initiativen und Geldgeber", erklärte
Friedlinde Gurr-Hirsch. In Zeiten knapper Kassen seien der
Einfallsreichtum und der Elan aller beteiligten Akteure gefragt. Das
Land sei nicht in der Lage, die von Brüssel geforderte Kofinanzierung
und die administrative Abwicklung des Programmes alleine zu stemmen.
Allerdings würden sich die Anstrengungen für alle Partner lohnen. Im
Idealfall könne man rund 400.000 Schülerinnen und Schüler einmal pro
Woche mit einer Portion Obst oder Gemüse versorgen. Das Wohl der Kinder
sei es wert, die durch Brüssel ermöglichte Chance zu ergreifen und das
Schulfruchtprogramm als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen.
Es wäre unvernünftig, die von der EU zur Verfügung gestellten Mittel in
Millionenhöhe nicht nach Baden-Württemberg zu holen, sondern verfallen
zu lassen.
"Immer mehr Kinder kommen morgens ohne Frühstück in die Schule", so
die Stuttgarter Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport, Dr.
Susanne Eisenmann. "Die Aktion ist ein wichtiger Beitrag, die
Konzentrationsfähigkeit und die Lernbereitschaft der Schülerinnen und
Schüler zu erhöhen. Wir begrüßen daher das Engagement der EU und des
Landes Baden-Württemberg außerordentlich".
Bürokratie darf nicht zum Hindernis werden
"Neben der Finanzierung des Programms spielte in der öffentlichen
Diskussion der vergangenen Wochen immer wieder der vermeintlich sehr
hohe bürokratische Aufwand eine wichtige Rolle", so Friedlinde
Gurr-Hirsch. Allerdings seien die Hürden der Brüsseler Bürokratie nicht
unüberwindbar. Obwohl sie für das Land und die Partner des
Schulfruchtprogramms einen zusätzlichen Aufwand bedeuten würden,
stellen sie doch sicher, dass Fördermittel zielgerichtet eingesetzt
würden. Baden-Württemberg sei es gelungen, ein plausibles und
transparentes Abrechungsverfahren für die finanzielle Abwicklung des
Schulfruchtprogramms zu erarbeiten. Darüber hinaus komme das Land für
die von der EU vorgeschriebenen pädagogischen Begleitmaßnahmen, die
Erfolgskontrolle und den mit dem Programm verbundenen
Verwaltungsaufwand auf. Es sei davon auszugehen, dass sich nach dem
offiziellen Start am Montag im Laufe der Zeit immer mehr Schulen am
Schulfruchtprogramm beteiligen werden.
Bereits 2008 habe der Förderverein 'Kinderfreundliches Stuttgart e.
V.' gemeinsam mit 'Märkte Stuttgart' sowie mit einigen
Fruchtgroßhändlern das Pilotprojekt 'Gesundes Pausenbrot' ins Leben
gerufen. Seither werde an insgesamt elf Grund- und Hauptschulen einmal
pro Woche kostenlos Obst an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben.
"Die Resonanz auf unser Projekt ist sehr positiv und wir konnten viele
Partner gewinnen“, so die Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt,
Roswitha Wenzl.
"Die bestehende Logistik der Obstverteilung und das etablierte
Netzwerk können hervorragend für das EU-Projekt genutzt werden", so
Karl Kübler, Geschäftsführer von 'Märkte Stuttgart'. Dies trage dazu
bei, dass noch mehr Schülerinnen und Schüler als bisher erreicht werden
könnten.
Weitere Informationen zu den Themen Ernährung sowie Obst- und
Gemüseanbau finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für
Ernährung und Ländlichen Raum unter
www.mlr.baden-wuertttemberg.de .
Detaillierte Informationen zur Umsetzung des EU-Schulfruchtprogramms
in Baden-Württemberg finden sich in dem dieser Pressemitteilung
beigefügten Informationsblatt sowie im Internet unter
www.schulfrucht-bw.de