Berlin (agrar-PR) - "Die europäische Landwirtschaft zeigt, wie
durch effizientes Arbeiten Klimaziele berücksichtigt werden können.
Diesen Weg müssen wir weitergehen," sagte Ilse Aigner, Bundesministerin
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beim Informellen
Agrarministertreffen heute in Växjö, Schweden. Die EU-Agrarminister
haben sich hier auf Einladung der schwedischen Präsidentschaft
eingefunden, um über "Landwirtschaft und Klimawandel" zu sprechen.
"Die Emission von Treibhausgasen bei der Produktion von
Nahrungsmitteln sind unvermeidbar, da die Menschen nun mal täglich
essen müssen," so die Ministerin.
"Die Nutzung modernster Technik und Betriebsführung bieten jedoch
die Chance, in der Landwirtschaft noch klimaeffizienter zu arbeiten.
Würde die Tonne Getreide oder der Liter Milch mit noch weniger
Treibhausgasemissionen produziert werden, so sichere dies gleichzeitig
auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen
Landwirtschaft."
"Die Themen Ernährungssicherung und Wettbewerbsfähigkeit der
Landwirtschaft müssen bei den internationalen Klimaschutzverhandlungen
rechtzeitig erörtert und offensiv vertreten werden," forderte Aigner.
Weltweit steht die Landwirtschaft vor der Herausforderung, bis 2050 die
Produktion von Nahrungsmitteln ungefähr verdoppeln zu müssen. Es werden
dann Grundnahrungsmittel für mehr als 9 Milliarden Menschen benötigt;
außerdem wird eine zunehmende Zahl von Menschen mit höherem Einkommen
veredelte Produkte wie Milch und Fleisch nachfragen. Ferner ist mit
einer erhöhten Erzeugung nachwachsender Rohstoffe zu rechnen. "Vor dem
Hintergrund der modernen Produktionsmethoden und –techniken, die wir
bei uns haben, halte ich es unter dem Gesichtpunkt des Klimaschutzes
für kontraproduktiv, durch überzogene bürokratische und kostenträchtige
Anforderungen an die Landwirte die notwendige Produktionsausweitung in
andere Länder zu verlagern", sagte die Ministerin.
"Unsere Landwirte sind nicht nur Täter, sondern auch Opfer des
Klimawandels und müssen sich dieser Entwicklung anpassen. Sie tragen
jedoch bereits erheblich zur Klimaverbesserung bei," so Aigner.
"Insbesondere die Waldbesitzer mit ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung
leisten einen bedeutenden Beitrag, der sich auch international sehen
lassen kann." Durch die Speicherung von Kohlendioxid in Böden, Holz und
Biomasse wird dem Klimawandel entgegengewirkt. "Im Rahmen unserer
Nachhaltigkeitsstrategie haben wir ein Programm zur Klimaanpassung und
zum Klimaschutz erarbeitet, welches die verschiedenen Aspekte von
Züchtung entsprechender Kulturpflanzen, Förderung von Investitionen in
Emissionsminderung über die Förderung von Kohlenstoffspeicherung in
Wäldern und Mooren bis hin zu Forschung zur CO2-Bilanz von
Lebensmitteln aufgreift. Mit unserem Aktionsplan zur stofflichen
Nutzung nachwachsender Rohstoffe und dem nationalen Biomasseaktionsplan
leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energie- und
Klimaschutzziele in Deutschland und schließen somit einen nachhaltigen
Produktionskreislauf in der Land- und Forstwirtschaft," betonte
Ministerin Aigner.