Potsdam (agrar-PR) -
Das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde registriert nun auch in Brandenburg gehäuft absterbende Eschen. Die Krankheit tritt inzwischen landesweit auf. Im Norden des Landes, dem traditionellen Verbreitungsgebiet der Esche,
sind die Schäden besonders auffällig. Hier sterben ganze Baumgruppen von der Krone her ab. Der Landesbetrieb Forst
Brandenburg empfiehlt allen Waldbesitzern, die Schäden zu beobachten und bei Neuanpflanzungen zunächst auf Eschen
zu verzichten. Die Baumkrankheit zeigt sich an absterbenden Trieben. Erkrankte Eschen zeigen mehr oder weniger
deutlich aufgelichtete Kronen und sterben langsam ab. Symptome dieser Art sind zunächst in Nordeuropa, später
auch in Mitteleuropa, aufgetreten. Geschädigt werden sowohl Jungpflanzen in Baumschulen als auch heranwachsende
und ältere Bäume in Wäldern sowie in der offenen Landschaft.
Unbekanntes Verhalten eines alten Bekannten
Erstmals 2006 wurde an Eschentrieben eine bisher unbekannte Entwicklungsform eines bekannten unscheinbaren
Pilzes (Chalara fraxinea) gefunden, welcher von zahlreichen Forschern als Verursacher des neuen Triebsterbens
angesehen wird. Gegenwärtig ist nicht erforscht, warum dieser nunmehr über schädigende Eigenschaften verfügt
und lebende Eschen zu besiedeln vermag.
Möglicherweise hat er aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen zunehmend günstigere Wachstums- und
Ausbreitungsbedingungen gefunden. Eine Prognose des Krankheitsgeschehens ist noch nicht möglich. Daher können
derzeit auch keine Hinweise auf praktikable Bekämpfungsmöglichkeiten gegeben werden. In mehreren Ländern Europas
und - auch am Eberswalder Forstkompetenzzentrum - laufen derzeit die Untersuchungen zum Eschentriebsterben auf Hochtouren.