Heilbronn-Sinsheim (agrar-PR) -
Kreisversammlung der Gartenbau-Kreisgruppe Heilbronn-Sinsheim / Wettbewerbsfähigkeit muss gestärkt werden "Der Gartenbau nimmt innerhalb der Landwirtschaft Baden-Württembergs
traditionell eine herausragende wirtschaftliche Stellung ein. Das kann
man unter anderem dem großen Engagement der Akteure in diesem Bereich
zuschreiben", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch
MdL, am Dienstag (19. Januar) bei der Kreisversammlung der
Gartenbau-Kreisgruppe Heilbronn-Sinsheim in Sinsheim
(Rhein-Neckar-Kreis).
Knapp ein Drittel des Produktionswertes der pflanzlichen Erzeugung
werde im Produktionsgartenbau erwirtschaftet. Dies hebe auch die
besondere Bedeutung der Sonderkulturen im Südwesten hervor. Innerhalb
Deutschlands und der EU sei es von großer Bedeutung, gleiche
Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und faire Regeln für die
internationalen Märkte festzulegen.
Eine weitere Herausforderung sei der Wegfall der Beschränkung der
Arbeitnehmerfreizügigkeit für polnische Arbeitnehmer in Deutschland.
Dieser werde im Mai 2011 in Kraft treten. Ab Januar 2012 werde die
Beschränkung dann auch für rumänische und bulgarische Arbeitskräfte
wegfallen. Dann würden alle Bereiche, also auch die Bauwirtschaft und
das Gebäudereinigungsgewerbe in Deutschland, gleichermaßen um
osteuropäische Arbeitskräfte konkurrieren.
"Ob nun im Produktionsgartenbau mit den Fachsparten Gemüsebau,
Zierpflanzenbau, Baumschule und Stauden oder dem
Dienstleistungsgartenbau mit dem Friedhofsgartenbau und dem Garten- und
Landschaftsbau, überall sind Qualitäten im Management gefragt",
erklärte Gurr-Hirsch. Dies reiche von Organisation bis Strategie,
Finanzen bis Personal, Gesprächsführung mit Kunden und Banken und trage
zur Stabilität des Unternehmens bei. Für die Erzeugung von qualitativ
hochwertigen Produkten und einem Angebot von umfassenden
Serviceleistungen, seien besonders gut ausgebildete und hoch motivierte
Mitarbeiter bedeutend.
"Die Berufsausbildung in den landwirtschaftlichen Berufen sowie die
Nachfrage danach kann sich sehen lassen. In den vergangenen Jahren hat
sich die Zahl der Ausbildungsverträge gesteigert. Auch der Beruf
Gärtner gehört mit zu den Gewinnern", betonte die Staatssekretärin. Die
Anzahl der Ausbildungsverhältnisse der Gärtner seien landesweit
kontinuierlich auf über 2.000 im Jahr 2008 gestiegen. In der
Fachrichtung Zierpflanzenbau habe es einen leichten Rückgang auf 410
Ausbildungsverhältnisse gegeben. In den Fachrichtungen Baumschule und
Gemüsebau seien die Ausbildungszahlen stabil geblieben.
"Da der Wettbewerbsdruck im Gartenbau immer weiter zunimmt, müssen
wir im Land alles tun, um unsere heimischen Gartenbaubetriebe bei der
Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen", so
Staatssekretärin Gurr-Hirsch. So könnten mittelständische Betriebe
erhalten und Arbeitsplätze gesichert werden. Zusammen mit
Gartenbauverbänden habe man sich daher darauf verständigt, gemeinsam
Handlungsfelder und Maßnahmen für die Zukunft des Gartenbaus im Land
abzustecken. Dabei habe man schon einige Ziele formuliert. "Wichtig ist
beispielsweise die Förderung der Modernisierung und Sanierung von
Gewächshausflächen sowie die Förderung von Projekten zur
Weiterentwicklung und Neuansiedlung von Produktionsbetrieben", sagte
Gurr-Hirsch.
Mit allen Maßnahmen, die in Zukunft im Erwerbsgartenbau umgesetzt
würden, solle vor allem die Bedeutung dieses Wirtschaftsektors deutlich
gemacht und gestärkt werden.