01.12.2023 | 11:20:00 | ID: 38239 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Umgang mit dem Wolf muss gemeinsame Sache bleiben

Berlin (agrar-PR) - BMEL arbeitet weiter an Verbesserung des Herdenschutzes
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nimmt den Ausstieg der Verbände aus der Mitarbeit im Bundeszentrum Weidetiere und Wolf (BZWW) mit Bedauern zur Kenntnis. Die Konflikte zwischen Weidetierhaltenden und der Ausbreitung des Wolfs in Deutschland zu lösen, bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe. Tierarten, wie insbesondere Schafe, Ziegen und Rinder aber auch Pferde sollen weiter sicher auf der Weide stehen. Nach geltender Rechtslage kann ein Wolf geschossen werden, wenn er trotz Schutzmaßnahmen Tiere reißt. Das Bundesumweltministerium hat bereits Vorschläge für neue Regelungen zum erleichterten Abschuss von Wölfen in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen vorgestellt. Diese werden derzeit mit den Ländern beraten. Das BMEL wird die Umsetzung der neuen Regelungen begleiten und zeitnah evaluieren, ob es den weidetierhaltenden Betrieben hilft, problematische Wölfe vereinfachter zu entnehmen.

Der Schutz der Nutztiere muss noch weiter verbessert werden. Um zu praktikablen Lösungen für eine gute Koexistenz zu kommen, hat das BMEL 2021 das BZWW eingerichtet. Das Bundeszentrum tauscht sich regelmäßig vorrangig zum Herdenschutz mit allen Beteiligten aus und erarbeitet darauf aufbauend Empfehlungen zur Verbesserung des Umgangs mit dem Wolf – die Arbeit des BZWW ist bislang gut angenommen und umgesetzt worden. Die von den Verbänden geforderten Maßnahmen wie die Erarbeitung von Regelungen zum Bestandsmanagement sind hingegen nicht prioritäre Aufgabe des Bundeszentrums, zumal ein aktives Bestandsmanagement als vorbeugender Herdenschutz grundsätzlich unvereinbar mit den europäischen Regelungen der Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH) ist.

Das Ende der Mitarbeit der Verbände im BZWW trägt nicht dazu bei, dass Weidetierhaltende ihre Tiere besser vor dem Wolf schützen können und sich ihre wirtschaftliche Perspektive festigt. Das BMEL setzt auf Kommunikation statt auf Konfrontation und sieht auch in Zukunft einer konstruktiven und lösungsorientierten Zusammenarbeit mit den Weidetierhaltenden entgegen.

Hintergrund:
Das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf wurde gegründet, um zur Konfliktminimierung bei Weidetierhaltenden angesichts wachsender Wolfsbestände beizutragen. Das BZWW will die Debatte mit Hilfe von fachlich fundierten Informationen und praxisrelevanten Inhalten versachlichen und im Miteinander einen respektvollen und konstruktiven Umgang erreichen.

Die Aufgabenschwerpunkte des BZWW sind Kommunikation und Vernetzungsarbeit rund um das Thema Herdenschutz. Angewandte Herdenschutzmaßnahmen, Fördermöglichkeiten in den Bundesländern und regionale Aktivitäten und Projekte werden sichtbar gemacht. Ebenso werden die Herangehensweisen zum Umgang mit dem Wolf, die in anderen EU-Mitgliedstaaten angewendet werden, dargestellt. Bereits vorhandene praxisrelevante Informationen werden gebündelt und gemeinsam mit relevanten Akteuren werden Lösungsansätze entwickelt.

Der fachliche Austausch zum Thema Herdenschutz erfolgt insbesondere durch die regelmäßig stattfindende Fachgruppe in der unter anderem alle Verbände vertreten sind, die die unterschiedlichen Interessengruppen repräsentieren. Insbesondere aus diesen Fachgruppen haben sich nun der Deutsche Bauernverband, der Deutsche Jagdverband, die Deutsche Reiterliche Vereinigung, der Bundesverband Rind und Schwein, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer, die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände, der Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und der Bundesverband landwirtschaftliche Wildhaltung verabschiedet.
Pressekontakt
Herr Mathia Paul
Telefon: 030 / 18529-3170
E-Mail: poststelle@bmel.bund.de
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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
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10117 Berlin
Deutschland
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