12.03.2013 | 20:25:00 | ID: 14687 | Ressort: Landwirtschaft | Bio

Landwirtschaftsminister: Öko-Betriebe in M-V wirtschaftlicher machen

Schwerin (agrar-PR) - Mecklenburg-Vorpommern belegt bundesweit Spitzenplätze im Ökolandbau. So bewirtschaften derzeit 811 landwirtschaftliche Unternehmen ca. 123.000 Hektar, das entspricht 9,1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche.
"Mit 150 Euro pro Hektar gehören wir bei der Ökoprämie nicht zu den führenden Bundesländern. Das belegt jedoch, dass nicht die Höhe der Prämie ausschlaggebend ist, sondern die Gesamtheit der Rahmenbedingungen", betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Dienstag vor der Landespressekonferenz und erläuterte: "In M-V gibt es im Gegensatz zu anderen Bundesländern die Möglichkeit, in der Fläche Programme zu kombinieren und so die Prämie zu erhöhen. Nimmt ein Öko-Landwirt beispielsweise an einer Maßnahme zur Förderung des Zwischenfruchtanbaus in Kombination mit Mulchsaat teil, erhält er für diese Flächen einen Förderbetrag von 95 €/ha und kommt insgesamt auf 245 €/ha."

Seit 1998 wuchs die Fläche im Ökolandbau in M-V um ca. 40.000 ha. Die Zahl der Unternehmen - Landwirtschaftsbetriebe, Verarbeiter, Händler, Futtermittelbetriebe - hat sich um mehr als 600 erhöht. Gegenwärtig sind 1.082 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft entsprechend der EG-Ökoverordnung zertifiziert. Zusätzlich haben sich im Jahr 2012 23 Unternehmen im Land einer Bio-Zertifizierung unterzogen.

"Eine Ursache für diese Entwicklung sind die seit langem stabilen Bedingungen, die wir den Ökobauern bieten", betonte der Minister. Der Prämiensatz im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogrammes AFP für Investitionen in die ökologische Tierproduktion in Mecklenburg-Vorpommern wurde bereits 2009 angehoben und liegt bei 30%, während konventionell wirtschaftende Betriebe 25% erhalten.

"Um auch kleinere ökologisch wirtschaftende Betriebe zu unterstützen, haben wir - anders als andere Bundesländer - den Mindestbetrag des förderfähigen Investitionsvolumens bei landwirtschaftlichen Investitionen auf 20.000 Euro und bei Einrichtung z.B. eines Hofladens auf 10.000 Euro abgesenkt." Im Rahmen der AFP-Förderung wurden seit 2007 über 16,5 Mio. € ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben als Zuschuss für Investitionen zur Verfügung gestellt. Das sind über 14% der Ausgaben im AFP insgesamt. Das Landwirtschaftsministerium unterstützt den Aufbau gesamter Produktionsketten, um unnötige Transporte zu verhindern und regionale Stoffkreisläufe zu stärken.

"Doch trotz aller Bemühungen müssen auch aktuelle Probleme - und die sinkenden Zuwachsraten des vergangenen Jahres deuten dies an - angesprochen werden. Wird dies nicht getan, ist mit Rückführungen von ökologischen Flächen in die konventionelle Landwirtschaft zu rechnen", erläuterte Dr. Backhaus. Gründe seien die zu niedrigen Erzeugerpreise, die die Ökolandwirte vom Lebensmitteleinzelhandel erhalten. Reserven sieht der Minister aber auch in Ertragszuwächsen in der pflanzlichen und tierischen Erzeugung.

"Wir haben die Probleme erkannt und überarbeiten gerade das Strategiepapier aus dem Jahr 2005 für die neue Förderperiode ab 2014, das wir mit allen Beteiligten diskutieren wollen", versichert der Minister. Darin geht es sowohl um höhere Ökoprämien als auch um bessere Beratung der Ökolandwirte. Aber auch die gezielte Forschung zur verbesserten Fruchtfolgegestaltung oder zur Verbesserung der Grundfutterqualität gehört dazu. In Vorbereitung ist eine Fortbildungsprüfungsordnung für den ökologischen Landbau. In Sachen Vermarktung werde auch die Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus gestärkt. So ist in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der biozertifizierten Restaurants und Cafés von 18 auf über 100 Unternehmen gewachsen.

"Ökobetriebe müssen auf einem wirtschaftlich stabilen Fundament arbeiten", resümierte der Landwirtschaftsminister. "Die Honorierung gesellschaftlicher Leistungen für die Umwelt sowie den Tier- und Naturschutz sind dann weiterführende Leistungen, die der Staat übernimmt."

Mecklenburg-Vorpommern halte an dem Ziel fest, dass bis 2020 im Land 150.000 Hektar ökologisch bewirtschaftet werden. (PD)
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