Hannover (agrar-PR) - Ein buntes Spektrum verschiedenster Betriebe zählt heute zum
Kundestamm der Landberatung GmbH in Sachsen-Anhalt. 20 Jahre nach der
Wende hat sich die in Niedersachsen gegründete Beratungsorganisation im
Partnerland Sachsen-Anhalt etabliert. Dr. Friedrich Gottlieb Meyer zu
Erbe, Gründungsvater der Organisation und langjährigem
Aufsichtsratsvorsitzender, und Geschäftsführer Dr. Wilfried Steffens
schildern gegenüber dem Landvolk-Pressedienst ein Stück Wendegeschichte
auf dem Land.
Keine acht Tage war 1989 die Grenze offen, da hat sich der Vorstand
der Landberatung Niedersachsen erstmals auf Höfen in Sachsen-Anhalt
umgesehen. Die Niedersachsen waren erstaunt über die gut ausgebildeten
Betriebsleiter und bewunderten deren Improvisationstalent. Beseelt von
dem historisch einmaligen Gedanken der Wiedervereinigung und dem
konkreten Wunsch, den Menschen auf dem Land in Sachsen-Anhalt helfen zu
wollen, wurde in Niedersachsen geplant und die Weichen für eine
privatwirtschaftlich organisierte Beratung gestellt. Auftrieb erhielt
die Idee durch einen Zuschuss des Landes Niedersachsen. Es engagierte
sich als Partnerland von Sachsen-Anhalt vielfältig in der Zeit nach der
Wende, davon profitierte auch die Landwirtschaft. Das bestätigt
Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens,
Niedersachsen habe als Partnerland in dem neuen Bundesland segensreich
gewirkt.
Im Dezember 1990 wurde die Landberatung Sachsen-Anhalt GmbH als
berufsständische Beratungseinrichtung offiziell in Hannover aus der
Taufe gehoben. Erste Aufträge hatte die Gesellschaft vorab akquiriert,
im Februar 1991 bezog der erste Berater ein Büro in Roßlau. Um die 500
Betriebe in der Größenordnung von zehn bis 6.000 ha und mit einer
Gesamtfläche von rund 20.000 ha zählen heute zum Kundenstamm. Ob
Wiedereinrichter, egal ob aus Ost oder West, LPG-Nachfolgebetriebe oder
juristische Personen: Sie alle suchen Hilfe bei der Entwicklung ihrer
Höfe. Noch vielfältiger sind die Produktionsschwerpunkte: Reine
Ackerbaubetriebe, Milchviehhalter, Veredelungslandwirte, aber auch
Spezialisten wie Gemüse- oder Hopfenanbauer, Baumschulen, Winzer oder
ein Tabakanbauer. Neben dem Dienstleistungsangebot für die Landwirte
hat sich die Landberatung in Sachsen-Anhalt und angrenzenden
Bundesländern einen Namen bei Pachtkontrollen im Auftrag der
Bodenverwertungsgesellschaft (BVVG) gemacht. Für das
Landwirtschaftsministerium in Magdeburg hat sie mehrfach
Evaluierungsarbeiten übernommen, um die Effizienz von EU-Förderungen zu
überprüfen. In dem heftig umworbenen Markt für
Beratungsdienstleistungen für landwirtschaftliche Betriebe hat sich die
Landberatung Sachsen-Anhalt fest etabliert und die Entwicklung auf dem
Land ein Stück weit mit begleitet.