09.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5338 | Ressort: Landwirtschaft | Forstwirtschaft

Forstminister Rudolf Köberle MdL: "Waldwirtschaft Baden-Württembergs blickt optimistisch in die Zukunft"

Stuttgart (agrar-PR) - Holzpreise entwickeln sich auf Grund steigender Nachfrage positiv / Teuerster Stamm wechselte für über 9.000 Euro den Besitzer / Naturnahe Waldbewirtschaftung als Erfolgsfaktor
"Preise und Absatzmöglichkeiten für heimisches Holz haben sich in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt. Auf allen Absatzmärkten haben sich die Vermarktungsmöglichkeiten gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert", sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Freitag (9. April) in Stuttgart. "Der marktangepasste Einschlag im Jahr 2009 und die konsequente Vermarktung durch den Landesbetrieb ForstBW brachten Erfolge", ergänzte Köberle.

Derzeit wird der winterliche Holzeinschlag, die wichtigste Einschlagzeit des Jahres, abgeschlossen. Insgesamt wurden in Baden-Württemberg im Jahr 2009 rund 7,6 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen, bis Ende März des laufenden Jahres weitere 2,6 Millionen Kubikmeter. Damit lag der Holzeinschlag unter dem jährlichen, nachhaltigen Zuwachs und war auch geringer als in Jahren 2004 bis 2007. Dies ist auf die geringeren Anteile an Schadholz, beispielsweise durch Stürme oder Insekten sowie auf die schwache Nachfrage der holzverarbeitenden Industrie bis zum Herbst 2009 zurückzuführen.

"Seit einigen Monaten ist nun eine deutliche konjunkturelle Belebung am Holzmarkt zu spüren. Diese wird durch die Forstbetriebe soweit möglich bedient. Aufgrund des langen Winters kam es allerdings zu Verzögerungen beim Holzeinschlag. Aktuell haben wir unverändert eine hohe Nachfrage nach fast allen Sortimenten bei steigenden Preisen", erklärte Forstminister Köberle. Der Durchschnittspreis für Fichten-Stammholz liege im laufenden Jahr wieder bei über 70 Euro je Kubikmeter und der aktuelle Preis für das sogenannte Leitsortiment bei der Fichte (mittlere Qualität und mittlere Stärke) konnte auf 87 Euro je Kubikmeter angehoben werden. "Es scheint, dass die schlechten Jahre auf dem Holzmarkt vorbei sind" zeigte sich Köberle über die Entwicklung erfreut. Der Sturm 'Xynthia' vom 28. Februar 2010 habe zu keinerlei negativen Auswirkungen auf den Holzmarkt geführt. In Baden-Württemberg seien keine nennenswerten Schäden aufgetreten, insgesamt seien nur weniger als 100.000 Kubikmeter Sturmholz angefallen.

"Auch die Brennholznachfrage ist unverändert hoch. Im Jahr 2009 wurden im Gesamtwald erstmals über eine Million Kubikmeter eingeschlagen. Dies ist rund die dreifache Menge als noch vor acht Jahren", verdeutlichte Köberle die Entwicklung im Energieholzsektor. Durch die sehr guten Vermarktungsmöglichkeiten seien die Pflegemöglichkeiten gerade in jüngeren Laubholzbeständen deutlich verbessert.

"Holz aus Baden-Württemberg ist so vielfältig wie seine Wälder und findet zunehmend Abnehmer auch weit außerhalb des Landes. Bei den Versteigerungen für unsere wertvollsten Hölzer haben wir ebenfalls sehr gute Ergebnisse erzielt. Insgesamt konnten 48 verschiedene Baumarten vermarktet werden", verdeutlichte Köberle die Vielfalt der heimischen Wälder. Vermarktet wurden bekannte Arten wie die Fichte oder Rotbuche, aber auch seltene Baumarten, wie die Eibe oder die Mehlbeere. Diese Vielfalt sei ein wichtiges Indiz für die erfolgreiche naturnahe Waldwirtschaft in unserem Land.

Der stärkste verkaufte Stamm des Winters hatte einen Durchmesser von 1,23 Meter (Eiche), der größte Einzelstamm (Douglasie) hatte ein Volumen von über sieben Kubikmetern. "Durch die Organisation von 18 Meistgebotsterminen konnte für den Waldbesitz und die Kunden ein effizientes Vermarktungssystem für wertvolle Hölzer bereitgestellt werden", ergänzte Minister Köberle. Insgesamt wurden hierbei über 14.000 Kubikmeter Holz verkauft. Der teuerste Stamm des Winters war ein Bergahorn aus dem Landkreis Heilbronn, der für insgesamt 9.247 Euro (5109 Euro/Kubikmeter) den Besitzer wechselte.

Die Abnehmer des Holzes sind so unterschiedlich wie die Produkte, die daraus hergestellt werden. Der Landesbetrieb ForstBW ist darauf ausgerichtet, als kundenorientierter Dienstleister den Bedürfnissen und Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Die Einsatzbereiche für Holz sind außerordentlich vielseitig. Neben bekannten Verwendungsbereichen von Holz im Hoch- oder Innenausbau werden zunehmend Sondersortimente für spezielle Kundenwünsche angeboten. Dabei reicht die Palette von Fassholz zur Herstellung von Barrique-Fässern über Holz, das zu bestimmten Mondphasen eingeschlagen wird bis zur Verwendung von Holz für den Bau von Orgeln oder Saiteninstrumenten. Holz und Holzprodukte aus Baden-Württemberg finden dabei Abnehmer auch weit außerhalb Landes. Lieferbeziehungen bestehen beispielsweise nach Frankreich, Österreich, Dänemark, Belgien oder China.
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