25.08.2023 | 11:35:00 | ID: 37210 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Getreide- und Rapsernte in Baden-Württemberg: Regen und Sonnenschein zur falschen Zeit

Stuttgart (agrar-PR) - Nach den ersten vorläufigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung zeichnet sich ein gemischtes Bild der Getreideernte 2023 in Baden-Württemberg ab.
Im Frühjahr behinderten die nassen Bedingungen Bodenbearbeitung und Aussaat, dagegen trockneten die Böden ab Juni so weit aus, dass auf vielen Standorten die Ertragsentwicklung beeinträchtigt wurde. Während die Wintergerstenbestände früh und zügig gedroschen werden konnten, verhinderte der ab Juli immer wiederkehrende Regen eine zeitnahe Ernte der restlichen Feldfrüchte. Seitdem zieht sich die Ernte eher schleppend und es ist mit weiteren Ertrags- sowie Qualitätseinbußen zu rechnen.

Insgesamt erwartet das Statistische Landesamt zum jetzigen Stand eine Getreideernte (ohne Körnermais) von 2,77 Millionen Tonnen (Mill. t). Die Ernte des Vorjahres würde damit um 4 % und das Mittel der letzten sechs Jahre um 3 % unterschritten.

Bei Wintergerste wurde ein Ertrag von 6,9 Tonnen je Hektar (t/ha) ermittelt. Das liegt leicht unter dem Mittel der vergangen sechs Jahre (2017-2022: 7,0 t/ha) und etwas deutlicher unter dem guten Vorjahreswert von 7,3 t/ha. Die Erntemenge 2023 beläuft sich somit auf rund 576.000 t (2022: 600.000 t).

Beim Winterraps befindet sich der Ertrag momentan auf einem Niveau von 4,0 t/ha. Damit liegt er knapp unter dem hohen Vorjahreswert (4,2 t/ha), aber leicht über dem Sechsjahresmittel (3,9 t/ha). In Verbindung mit einer deutlich ausgeweiteten Anbaufläche (+11 %) beläuft sich die Erntemenge somit auf 210 000 t, das sind 7 % mehr als letztes Jahr (200.000 t).

Bei den späteren Getreidekulturen liegen bislang wetterbedingt nur wenige Ergebnisse vor. Daher schlägt sich in den bisher ausgewerteten Proben die Regenperiode der letzten Wochen noch nicht nieder, (größere) Korrekturen bei den Ertrags- und Qualitätswerten können bis zum Abschluss der Erhebung nicht ausgeschlossen werden.

Bei der wichtigsten Feldfrucht, Winterweizen, zeigt sich bislang ein Ertrag von 7,4 t/ha, das sind nur 2 % weniger als letztes Jahr sowie im sechsjährigen Mittel. Auch die sich daraus berechnete Erntemenge von 1,56 Mill. t bewegt sich in einem ähnlichen Rahmen wie 2022 und im Sechsjahresmittel. Auch Triticale schneidet bisher mit 7,1 t/ha ähnlich wie letztes Jahr (7,2 t/ha) sowie im Sechsjahresmittel (6,9 t/ha) ab. Aufgrund der gesunkenen Anbaufläche (−13 %) reduziert sich somit auch die Erntemenge (136.000 t, −14 %).

Auch bei den Sommergetreidearten fehlt noch ein hoher Anteil der Meldungen. Der bislang ermittelte Ertrag von Sommergerste liegt mit 5,4 t/ha unter dem Trend der letzten sechs Jahre (5,8 t/ha) und etwas unter dem Vorjahreswert von 5,6 t/ha. Die Erntemenge von 330.000 t läge somit nur leicht unter Vorjahresniveau (340.000 t). Bei Hafer hat die Trockenheit allem Anschein nach am meisten Spuren hinterlassen. Bislang wird der Ertrag auf 4,2 t/ha beziffert, das ist fast ein Viertel weniger als letztes Jahr (5,5 t/ha) und liegt auch deutlich unter dem sechsjährigen Mittel (5,1 t/ha). Trotz leicht erhöhter Anbaufläche (+8 %) wird die Erntemenge mit 79.000 t demnach um 18 % kleiner ausfallen als 2022.
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