30.06.2023 | 11:43:00 | ID: 36767 | Ressort: Landwirtschaft | Pflanze

Start in die Brandenburger Heidelbeersaison am 12.Juli 2023

Teltow/Ruhlsdorf (agrar-PR) - Die Bade- und Eissaison ist eröffnet, doch ein Sommerhighlight fehlt! Richtig: die Heidelbeeren. Gut gereift, warten die blauen Gesundheitswunder darauf, gepflückt zu werden.
Der Start in die Heidelbeersaison erfolgt am Mittwoch, den 12. Juli 2023 um 16.30 Uhr bei der Pomona Gartenbau GmbH & Co. KG, Helenenauer Weg 2 in 16356 Ahrensfelde OT Elisenau.
Brandenburgs Agrarminister Axel Vogel wird zusammen mit Landrat Daniel Kurth und Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg e.V., die Heidelbeersaison offiziell eröffnen.

Kulturheidelbeeren wurden in Brandenburg laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2022 auf 401 Hektar gepflückt. Trotz eines Rückgangs um 14 Hektar bleibt die blaue Beere nach wie vor Brandenburgs wichtigste Strauchbeerenart. Seit 2012 ist dies der erste Anbaurückgang. Die Erntemenge von 1 814 Tonnen ist fast genauso hoch wie 2021 und entspricht mehr als 60 % der gesamten Beerenernte. Die Pomona Gartenbau GmbH in Blumberg baut derzeit auf 2,8 Hektar die Heidelbeersorten ‚Blue Crop‘, ‚Elisabeth‘, ‚Spartan‘ und ‚Duke‘ zur Selbstpflücke an. Die Sorten sind speziell nach Geschmack und unterschiedlichen Reifezeitpunkten ausgewählt. Besonders beliebt ist derzeit die Sorte ‚Elisabeth‘ aufgrund ihres guten Geschmacks.

Im Sinne des Insektenschutzes und der Artenvielfalt baut der Betrieb Phacelia, auch „Bienenfreund“ genannt, als Gründüngung an, die durch ihr tiefes Wurzelsystem außerdem die Bodenqualität und Wasseraufnahmekapazität verbessert. Angesichts der trockenen Böden ist das Thema Wasser neben vielen anderen Themen von existenzieller Bedeutung für den Betrieb.

Wasserversorgung für die gartenbauliche Produktion muss gesichert sein – Angleichungen der Produktionsbedingungen gefordert
Die Trockenheit wird die Zukunft des Brandenburger Gartenbaus komplett in Frage stellen, wenn jetzt nicht klare Zeichen aus der Politik kommen. Brandenburg gehört laut Umweltbundesamt jetzt schon zu einer der trockensten Regionen Deutschlands. Laut Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung herrschte bereits Anfang Juni in tieferen Bodenschichten außergewöhnliche Trockenheit.

„Wir haben die Sorge, dass angesichts der klimatischen Veränderungen unser Wasserkontingent gekürzt werden könnte. Ohne eine funktionierende Bewässerung ist der Obstbau in unserer Region nicht möglich. Deshalb verwenden wir bereits wassersparende Tröpfchenbewässerung mit Zeitsteuerung, um gezielt und ohne Verdunstungsverluste bewässern zu können“, betont Reiner Matthes, Geschäftsführer des Gartenbaubetriebes Pomona. In anderen Ländern, wie beispielsweise Chile, sei man von einem ressourcenschonenden Umgang mit Wasser noch weit entfernt.

„Wir beklagen zudem die ungleichen Produktionsbedingungen sowohl innerhalb der EU als auch außerhalb der EU. In Deutschland erhalten wir immer schärfere Gesetze, immer mehr Naturschutzauflagen, dürfen kaum noch Pflanzenschutz anwenden. Demgegenüber verwenden unsere direkten Nachbarn wie etwa Polen und Frankreich oder aber Chile Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland längst verboten sind. Bei der Einfuhr nach Deutschland wird importiertes Obst hingegen nur stichprobenhaft auf mögliche Rückstände untersucht“, so Matthes weiter.

Diese ungleichen Produktionsbedingungen ebenso wie der deutlich geringere Mindestlohn im Ausland bestimmen aber den Preis, mit dem produziertes Obst aus unserer Region konkurriert. „In den letzten 5 Jahren haben über 9 % der Obstbaubetriebe in Deutschland den Betrieb eingestellt. Dabei sollten wir seit Corona, dem Ukraine-Krieg oder der derzeitigen Medikamentenknappheit eigentlich wissen, wie wichtig und grundlegend die Selbstversorgung in einem Land ist“, so Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg e.V.
Eine Priorisierung und Schutz von Wasserkontingenten für den Gartenbau und die Landwirtschaft sei daher ein wichtiges Signal von der Politik.

Pomona Gartenbau Betriebsportrait
Bereits vor 100 Jahren wurde in Elisenau verschiedene Obstarten angebaut und bis 1990 die Anbaufläche unter der LPG Pomona auf knapp 500 ha erweitert. Nach 1990 wurde der Obstbau privatisiert und neugestaltet.

Dies war die Grundsteinlegung der Selbstpflücke Elisenau. Im Jahr 2011 übernahm Reiner Matthes die Geschäftsführung des LPG-Nachfolgebetriebes Pomona Gartenbau GmbH & Co KG.
Aktuell finden sich am Standort ca. 35 ha Obstbau, darunter Erdbeeren, Äpfel, Birnen, Süß- und Sauerkirschen, Heidelbeeren, Pflaumen sowie Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und seit neustem auch Aroniabeeren. Die gesamte Produktion befindet sich im Freiland und ist auf Selbstpflücke ausgerichtet. Die Bewässerung erfolgt bei den Heidelbeeren über Tröpfchenbewässerung mit Zeitsteuerung und Möglichkeit zur automatisierten Düngung. Neben der Obstproduktion für die Selbstpflücke gibt es nun auch wieder einen Hofladen, in dem das angebaute Obst, Saft aus den eigenen Elisenauer Äpfeln und Birnen, Gemüse und Kräuter aus der Region, Honig von der hofeigenen Obstblüte und viele weitere regionale Lebensmittel angeboten werden.

Regionales Super-Food Heidelbeere für die Gesundheit
Im Blickpunkt der Wissenschaft stehen bei Untersuchungen zur Gesundheitswirkung der Heidelbeere dabei immer wieder die sogenannten Anthocyane. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und dazu beitragen, freie Radikale abzufangen, sie zu neutralisieren und damit Alterungsprozesse zu verzögern.

Neben Anthocyanen und Mineralstoffen machen auch spezielle Gerbstoffe Heidelbeeren gesund: Gerbstoffe wirken gegen Durchfall, hemmen die Vermehrung von Bakterien und beschleunigen die Heilung von Schleimhautentzündungen. Heidelbeeren besitzen zudem große Mengen an Vitamin C, A, B, E und Beta-Carotin. Es ist bestätigt, dass die Beere antibakteriell wirkt und das Anheften von Bakterien an die menschlichen Zellen verhindert. Deshalb wird Heidelbeeren auch eine heilsame Wirkung im Bereich „Stärkung des Immunsystems“ sowie eine regulierende Wirkung bei Magen- und Darmerkrankungen zugesprochen. Laut einiger Studien sollen sie sogar Krebs und Arteriosklerose vorbeugen können.

Frische Heidelbeeren pur sind ein Genuss. Aber auch gezuckert oder mit Schlagsahne kombiniert, lassen sie die Geschmacksknospen erblühen. Die säuerliche Frische der Beeren harmoniert außerdem mit Eierkuchen, Torten, Quarkspeisen, Müsli oder Muffins. Sie sind auch ideal als Smoothie, Gelee oder Konfitüre zu genießen. Also: Auf die Beeren, fertig, los und „Gesund pflücken“!

Pressekontakt:
Sylvia Schießer, M.A.
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V.
Dorfstr. 1
14513 Teltow/Ruhlsdorf
Tel. 03328 3517535
E-Mail: schiesser@gartenbau-bb.de
Im Internet unter: www.gartenbau-bb.de
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