Stuttgart (agrar-PR) -
Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Maiswurzelbohrers in mehreren Landkreisen im Rheintal angelaufen "Das wiederholte Auftreten des Maiswurzelbohrers
stellt eine
immense Herausforderung und eine große Belastung für die betroffenen
Landwirte dar. Dies gilt in besonderem Maße für den Ortenaukreis mit
den meisten Befallsorten und den höchsten Käferzahlen", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen, Peter
Hauk MdL, im Rahmen eines Termins am Dienstag (4. August) in
Lahr‑Hugsweier (Ortenaukreis).
Die Aktivitäten des Maiswurzelbohrers wurden in den vergangenen
Wochen im Rahmen einer breit angelegten Überwachungsaktion beobachtet.
Dabei wird mit Hilfe von Lockstofffallen das Schwärm- und Flugverhalten
des für den Maisanbau überaus gefährlichen Käfers kontrolliert.
"Nachdem in den rund 1.500 Fallen bereits über 100 Käfer gefangen
worden sind, wurden die nach den EU-Quarantänevorschriften
erforderlichen Maßnahmen zwischenzeitlich eingeleitet", erklärte der
Minister.
Am vergangenen Freitagvormittag wurde mit den vorgegebenen
Bekämpfungsmaßnahmen in Appenweier (Ortenaukreis) und Singen (Landkreis
Konstanz) begonnen. So wurden am Samstag bereits die Maisflächen bei
Weil-Haltingen behandelt", so Minister Hauk. Mit Hilfe von speziellen
Stelzenschleppern würden die betroffenen Flächen innerhalb einer
gesetzlich definierten Zone um die Käferfundstellen mit dem amtlich
zugelassenen und bienenungefährlichen Pflanzenschutzmittel 'Biscaya'
(Wirkstoff Thiacloprid) behandelt. Die Kosten der Behandlung trage das
Land.
Die Verbreitungssituation des Maiswurzelbohrers hat sich in Europa
in den beiden letzten Jahren zunehmend verschärft. In Osteuropa
einschließlich der Slowakei und großen Teilen Österreichs, Tschechiens
und Polens ist der Schädling bereits etabliert. Derzeit muss davon
ausgegangen werden, dass in diesem Jahr Käfer sowohl über die
Verkehrswege ins Rheintal eingeschleppt wurden, als auch aus Eiern
letztjährig eingeschleppter Käfer stammen.
In diesem Jahr wurden auch in Frankreich bis Anfang dieser Woche an
17 Standorten, darunter fünf im Elsass, Maiswurzelbohrer registriert.
Im Tessin und in Norditalien tritt der Käfer in diesem Jahr extrem
stark auf. Aufgrund dieser Situation dürften Frankreich und Deutschland
bei anhaltend schöner Wetterlage durch den Transit der Insekten mit
Bahn und LKW aus Italien besonders stark tangiert sein. Südlich der
Alpen, in der Schweiz, wurden im Tessin in fast allen Fallen um das
Sechsfach höhere Anzahlen von Käfern gefangen, als im letzten Jahr.
"Über das weitere Vorgehen wird nach eingehender Analyse der
Befallsentwicklung in den kommenden Wochen zu entscheiden sein. Dabei
sind die Belange aller Betroffenen in die Entscheidung einzubeziehen.
In einem ersten Schritt ist es notwendig, die von der EU
vorgeschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen unter Berücksichtigung der
rechtlichen, fachlichen, topographischen und kulturtechnischen
Voraussetzungen auf das erforderliche und unbedingt notwendige Maß zu
begrenzen", betonte Minister Hauk.
Weitere Informationen zum Maiswurzelbohrer finden Sie im Internet unter
http://www.jki.bund.de/cln_044/nn_807814/DE/Home/pflanzengesundheit/schadorganismen/diabrotica/diabrotica__node.html__nnn=true
oder
http://www.jki.bund.de/cln_044/nn_1171854/DE/Home/pflanzengesundheit/schadorganismen/diabrotica/faq__ak__schadorganismen__diabrotica.html