Julia Klöckner, Parlamentarische
Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz, hat in Bonn das Symposium "Erhaltung und
nachhaltige Nutzung genetischer Ressourcen von Zierpflanzen – weitere
Schritte zum Ausbau der Deutschen Genbank Zierpflanzen" eröffnet. Das
zweitägige Symposium wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und
Ernährung im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) durchgeführt.
"Unser gemeinsames Leitbild für den Gartenbau ist die innovative,
nachhaltige Nutzung der pflanzlichen Vielfalt bei Gemüse, Obst und
Zierpflanzen für unterschiedlichste Verwendungen. Dafür müssen wir eine
breite genetische Basis erhalten", sagte Julia Klöckner. "Hierzu werden
jetzt öffentliche und private Sammlungen genetischer Ressourcen von
Zierpflanzen weiter ergänzt, besser vernetzt und Erhaltungsaktivitäten
bundesweit koordiniert. Das Symposium gibt dazu wichtige Impulse. Das
Internationale Jahr der Biologischen Vielfalt 2010 ist eine große
Chance, unsere Kulturpflanzenvielfalt und ihre nachhaltige Nutzung
breiter bekannt zu machen."
Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist erklärtes Ziel der
Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt der Bundesregierung. Für
den Bereich Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft hat das
BMELV eine unterstützende und ergänzende Sektorstrategie zur
Agrobiodiversität erarbeitet. Der Erhalt der Biologischen Vielfalt soll
besonders durch ihre nachhaltige Nutzung erreicht werden. Dies gilt
auch für die Vielfalt der gartenbaulichen Kulturpflanzen. Züchtung und
Produktion von Zierpflanzen besitzen für den Gartenbau in Deutschland
immense ökonomische Bedeutung. Die Verfügbarkeit von und der Zugang zu
genetischen Ressourcen sind dabei zum Beispiel für die Züchtung
innovativer Zierpflanzen wichtige Voraussetzung.
Mit etwa 3.600 Gattungen, 18.000 Arten und 40.000 Sorten ist die
Vielfalt der Zierpflanzensortimente in Deutschland enorm. Ihre
Erhaltung ist zu einem Großteil privaten Aktivitäten – sowohl dem
Erwerbsgartenbau als auch den Sammlern und Liebhabern – zu verdanken.
Die "Deutsche Genbank Zierpflanzen" ist daher als dezentrales
Genbanknetzwerk organisiert, in dem wichtige deutsche
Zierpflanzensammlungen zusammenarbeiten, um gemeinsam das nationale
Inventar dieser genetischen Ressourcen zu erhalten. Das Netzwerk wird
durch das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische
Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung aufgebaut
und koordiniert. Schwerpunkt der Tätigkeit sind dabei bislang Genbanken
und im Aufbau befindliche gartenbauliche Netzwerke für Rosen und
Rhododendron.