Hannover (agrar-PR) - Zwischen Anfang August und Mitte September wird es in der sonst so
beschaulichen Heide unruhig. Wenn die gemeine Besenheide (Calluna
vulgaris) den Boden mit ihre kleinen dunklen lila Blüten überzieht und
die ganze Region nach Honig duftet, dann kommen die Touristen am
liebsten in das Städtedreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover. In
diesem Jahr wird eine prächtige Blüte erwartet, berichtet der
Landvolk-Pressedienst. „Die Heideblüte ist ein unvergleichliches
Naturschauspiel“, sagt auch Mathias Zimmermann, Geschäftsführer des
Vereines Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP), „aber die Landschaft
hier hat zu jeder Jahreszeit ihren besonderen Reiz!“ Im Heidegarten in
Höpen können die kleinen Blüten außerdem das gesamte Jahr über
bewundert werden. In einem künstlich angelegten Rondell wachsen 70.000
Pflanzen von 100 verschiedenen Heidesorten.
Rodungen, Brände und die konsequente Beweidung durch die
Heidschnucke: Die unverwechselbare, halboffene Landschaft in der
Lüneburger Heide ist durch das Einwirken des Menschen entstanden. Das
ständig wachsende Naturschutzgebiet rund um den 169,2 Meter hohen
Wilseder Berg ist inzwischen 23.500 Hektar (ha) groß. Die über 5.000 ha
Heidefläche sind europaweit einmalig. Eine Gefahr für alte
Heidebestände auf Rohhumus- oder Moospolstern stellt allerdings der
Heidekäfer dar. Durch die genannten Pflegemaßnahmen sowie das
Abplaggen, also das Abtragen der Erde bis auf den Mineralboden, kann
der VNP ihn allerdings alljährlich eindämmen. „Die Bestände müssen
ständig verjüngt und gepflegt werden, um die Landschaft zu erhalten,
doch die Arbeit des VNP der vergangenen zehn Jahre ist besonders
während der Blüte zu erkennen“, berichtet Zimmermann stolz.
Touristen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der eher
strukturschwachen Region. Planwagenfahrten, Radtouren, 700 Kilometer
Wander- und 300 Kilometer Reitwege und ein Kraftfahrzeugverbot im
Naturschutzgebiet versprechen den Gästen allerdings auch viel Erholung
und Bewegung in der Natur. Nach einem ausgiebigen Spaziergang schmecken
die typische Buchweizentorte oder Spezialitäten von der Heidschnucke in
einem der zahlreichen Gasthäuser und Hofcafés am besten. Für die
Heidschnucke gilt: Erhalt durch Nutzung! Die Gäste tragen mit dem Kauf
der Produkte dazu bei, dass die Tiere auch weiterhin gehalten werden,
und die Heidschnucken erhalten die Landschaft durch den Verbiss an
Baumsämlingen und Sträuchern. Weitere Informationen zur Lüneburger
Heide und zur Heideblüte erhalten Sie unter
www.verein-naturschutzpark.de.