12.12.2012 | 18:30:00 | ID: 14164 | Ressort: Umwelt | Tier

Abschluss der Beratungen zum neuen Wolfsmanagementplan: Konfliktmanagement, Monitoring und mehr Öffentlichkeitsarbeit

Potsdam (agrar-PR) - Der neue Wolfsmanagementplan des Landes Brandenburg wurde auf einer heutigen Fachtagung mit großer Mehrheit der anwesenden Beteiligten gebilligt. Der Plan soll bis 2017 gelten. „Mit dem Wolfsmanagementplan wollen wir den Umgang mit dieser geschützten Tierart in Brandenburg regeln. Im Vordergrund steht die Prävention von Schäden. Aber auch der Ausgleich für betroffene Nutztierhalter und die Öffentlichkeitsarbeit werden jetzt klar geregelt", so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack.

Ziel des breit angelegten Dialogforums mit insgesamt fünf Fachveranstaltungen war es, einen Managementplan zu erarbeiten, der in möglichst breitem Konsens der rund 80 betroffenen Behörden, Verbänden und Vereinen verabschiedet wird. Dies war aufgrund teilweise kontroverser Auffassungen von Nutztierhaltern einerseits und Naturschützern andererseits kein leichtes Unterfangen. So hatten beispielsweise im Vorfeld die Landnutzerverbände und Jäger Bestandsobergrenzen und die Ausweisung von Wolfsgebieten gefordert. Da dies die geltenden rechtlichen Bestimmungen verbieten, einigte man sich darauf, in einem separaten Kapitel weitergehende politische Forderungen einzelner Nutzerverbände darzustellen.

„Wir brauchen noch mehr Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, um Akzeptanz und Verständnis für ein Miteinander von Mensch und Wolf zu erreichen", sagte Tack und bedauerte, dass sich in der vergangenen Woche ein Verband aus der weiteren Zusammenarbeit zurückgezogen hat. „Bei dem Managementplan geht es nicht darum, ob man Wölfe mag oder nicht, sondern um ganz praktische Regelungen auf Grundlage der bestehenden Rechtslage", so die Ministerin.

Ein Schwerpunkt des Plans ist das Konfliktmanagement. So werden Maßnahmen zur Schadensprävention beschrieben, Regelungen zum Schadensausgleich festgelegt und ein Handlungsrahmen für den Umgang mit sogenannten Problemwölfen abgesteckt. Darüber hinaus soll die Ausgestaltung eines flächendeckenden Monitorings organisiert und die Öffentlichkeitsarbeit zum Wolf in Brandenburg intensiviert werden.

Der neue Wolfsmanagementplan wird am 10. Januar 2013 im Rahmen eines Pressefrühstücks des Regierungssprechers öffentlich vorgestellt.

Das Gespräch mit den an seiner Erarbeitung beteiligten Verbänden, Vereinen und Interessengruppen sowie Behörden- und Wissenschaftsvertretern soll fortgeführt werden. Dazu wird sich der genannte Teilnehmerkreis auf Einladung des MUGV einmal jährlich zu einer Fachtagung treffen, um über die aktuellen Entwicklungen zu beraten und den Managementplan ggf. zu evaluieren. Nutzerbezogene Fragen zu den Themen „Weidetiere/Herdenschutz" und „Auswirkungen des Wolfes auf die Jagd" werden in zwei dauerhaft eingerichteten Arbeitsgruppen beraten.

Etwa 150 Jahre nachdem die letzten Wölfe in Brandenburg geschossen wurden, ist der Wolf Anfang der 90er Jahre in die Mark zurückgekehrt und vermehrt sich inzwischen auch wieder. Die ersten Welpen in Brandenburg kamen im Jahr 2009 bei Welzow zur Welt. Seither wurden mindestens 44 Welpen in Brandenburg geboren. Aktuell wissen die Behörden von neun Wolfsrudeln, einem Wolfspaar und einem territoriale Einzelwolf, die heute wieder in Brandenburg leben. Hinzu kommen einzelne, nicht sesshafte und deswegen kaum nachzuweisende Wanderwölfe. Das Umweltministerium schätzt, dass in Brandenburg derzeit 75 bis 90 Wölfe leben.


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