Frankfurt (agrar-PR) -
Tigerschutz-Konferenz in Nepal geht mit eindringlichem Appell zu Ende. / WWF: Letzte Chance für die Großkatzen Mehr als 250 Experten, Wissenschaftler, Vertreter
der Weltbank und Regierungsdelegationen aus den dreizehn asiatischen
Staaten, in der Tiger bis heute überlebt haben, haben im nepalesischen
Kathmandu beraten, wie ein Aussterben der Art verhindert werden kann.
In einer gemeinsamen Abschlusserklärung fordern die Teilnehmer
unverzügliche und international koordinierte Maßnahme zum Schutz des
Tigers und einen entschiedenen Kampf gegen die Wilderei. Der WWF zeigte
sich zufriedenen mit den Beschlüssen von Kathmandu, mahnte jedoch an,
dass dieser ersten Absichtserklärung nun schnellstmöglich weitere
konkrete Schritte folgen müssten. Die Umweltschutzorganisation warnte
eindringlich vor einem Aussterben der gestreiften Großkatzen – noch
innerhalb der nächsten Jahrzehnte. Weltweit gäbe es nur noch rund 3200
frei lebende Tiger. Doch auch diese letzten Restpopulationen seien
durch Lebensraumverlust und Wilderei gefährdet, so der WWF.
„Es ist höchst erfreulich, dass sich alle dreizehn
Tiger-Verbreitungsstaaten darauf verständigt haben, gemeinsam ein
Aussterben der Art zu verhindern“, sagt Volker Homes, Leiter
Artenschutz beim WWF Deutschland. Um dieses Ziel zu erreichen brauche
es jedoch auch die Unterstützung der weltweiten Staatengemeinschaft.
Mit dem Überleben des Tigers sei das Schicksal zahlreicher,
einzigartiger Lebensräume in ganz Asien eng verbunden – von den Wäldern
des Russischen Fernen Ostens am Amur über subtropische Sümpfe in Indien
bis hin zum Regenwald auf Sumatra. Hoch erfreut zeigte sich der WWF
über die Erklärung Nepals, den Bardia Nationalpark, und damit ein
entscheidendes Tiger-Habitat, um 900 Quadratkilometer auszuweiten.
„Diese konkrete Maßnahme zeigt, dass es der nepalesischen Regierung
ernst ist mit den Schutzbemühungen. Wir hoffen, dass die anderen
Tiger-Staaten mit ähnlich konkreten Zusagen in naher Zukunft diesem
Beispiel folgen werden“, so WWF-Experte Homes. Das Schicksal des Tigers
sei an einem Wendepunkt angelangt: „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird
diese Arte innerhalb von kürzester Zeit unwiederbringliche aus der
Natur verschwunden sein.“
Die Umweltschutzorganisation hofft in ihren
Bemühungen auf das anstehende „Jahr des Tigers“, das nach dem
chinesischen Kalender am 14. Februar 2010 beginnt. Im Laufe der
kommenden zwölf Monate stehen zahlreiche internationale Konferenzen und
politische Entscheidungen an, die über das Schicksal des Tigers
bestimmen werden. „Wenn Regierungen, Weltbank und Umweltgruppen jetzt
gemeinsam und entschlossen handeln, könnte es uns nicht nur gelingen
den Tiger vor dem Aussterben zu bewahren, sondern seine Bestandszahlen
bis zum nächsten Jahr des Tigers im Jahr 2022 sogar zu verdoppeln“,
glaubt Volker Homes. Nach dem Treffen in Kathmandu sei er hinsichtlich
dieses ambitionierten Ziels.