Wiesbaden (agrar-PR) -
- Abfallmengenbilanz des Landes Hessen 2012 veröffentlicht
- Abfälle aus privaten Haushalten nehmen um 1,7 Prozent ab
- Hessen liegt bei der Erfassung der Bioabfälle über die Biotonne im Bundesvergleich an erster Stelle
- Drei Viertel der Siedlungsabfälle werden einer Verwertung zugeführt
In den privaten Haushalten in Hessen fielen im Jahr 2012 insgesamt 2,85 Millionen Tonnen Abfälle an. Das waren 47 900 Tonnen oder 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Ursache hierfür waren nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes vor allem niedrigere Mengen bei Hausmüll, Sperrmüll und Altpapier. Über die entsprechenden Sammelsysteme wurden 1,66 Millionen Tonnen (58 Prozent) der Abfälle als Bioabfall oder Wertstoffe getrennt erfasst. Darüber hinaus fielen 1,01 Millionen Tonnen (35 Prozent) Hausmüll und 181 600 Tonnen (6 Prozent) Sperrmüll zur Entsorgung an.
Jeder hessische Einwohner erzeugte im Jahr 2012 rein rechnerisch durchschnittlich 474 Kilogramm Haushaltsabfälle. Das waren zehn Kilogramm weniger als 2011. Insgesamt fielen pro Kopf 168 Kilogramm Hausmüll (35 Prozent) und 30 Kilogramm Sperrmüll (sechs Prozent) an; die Menge getrennt gesammelter Wertstoffe (insbesondere Papier, gemischte Verpackungen, und Glas) lag bei 140 Kilogramm (30 Prozent) und diejenige der getrennt erfassten organischen Abfälle (Bioabfälle) bei 127 Kilogramm (27 Prozent). Darüber hinaus fielen noch 8 Kilogramm Elektroaltgeräte (1,7 Prozent) an. Den Berechnungen liegen die Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 zugrunde.
Insgesamt wurden von den Bürgern 1,01 Millionen Tonnen Hausmüll und 181 600 Tonnen Sperrmüll entsorgt. Der rückläufige Trend bei den Haus- und Sperrmüllmengen setzte sich auch 2012 fort. Die erfasste Altpapiermenge bewegte sich mit 476 900 Tonnen innerhalb des Schwankungsbereiches der vergangenen Jahre.
Mit 765 700 Tonnen fiel annähernd die gleiche Menge Bioabfall wie im Vorjahr (minus 0,5 Prozent) an. Den überwiegenden Teil davon (498 300 Tonnen bzw. 65 Prozent) entsorgten die Bürger über die Biotonne. Das entspricht einer Durchschnittsmenge von 83 Kilogramm je Einwohner. Damit liegt Hessen bei der Erfassung über die Biotonne im Bundesvergleich an erster Stelle. Für die anderen 35 Prozent der Bioabfälle wurden die Sammelsysteme für Garten- und Parkabfälle genutzt. Zu dem guten Sammelergebnis bei der Biotonne steuerte der Landkreis Darmstadt-Dieburg mit über 8,6 Prozent den mengenmäßig größten Anteil bei, gefolgt vom Landkreis Kassel (8,4 Prozent) und dem Main-Kinzig-Kreis (8,2 Prozent; ohne Stadt Maintal). Der Landkreis Kassel und der Schwalm-Eder-Kreis verzeichneten mit 207 bzw. 205 Kilogramm je Einwohner die höchsten Pro-Kopf-Aufkommen an den gesamten getrennt erfassten Bioabfällen.
Von den 2,85 Millionen Tonnen Siedlungsabfällen wurden 43 Prozent unmittelbar stofflich und 7,3 Prozent energetisch verwertet. Weitere 10,2 Prozent wurden nach einer mechanischen bzw. mechanisch-biologischen Aufbereitung größtenteils in Ersatzbrennstoffkraftwerken ebenfalls energetisch verwertet. Die Verpackungsabfälle mit einem Anteil von fast 14 Prozent wurden über die Verwertungswege der Dualen Systeme entsorgt. Fast drei Viertel der Abfälle wurden somit vorrangig einer Verwertung zugeführt. 26 Prozent der Siedlungsabfälle, überwiegend Hausmüll, wurden thermisch behandelt.
Weitere Ergebnisse zu den in Hessen angefallenen Abfällen nach Art, Menge und Herkunft sowie deren Verwertungs- und Entsorgungswege sind in der Abfallmengenbilanz des Landes Hessen veröffentlicht. Hierbei handelt es sich vorrangig um Siedlungs- und Gewerbeabfallmengen, die den Entsorgungspflichtigen (Landkreise und kreisfreie Städte) überlassen wurden. Die Abfallmengenbilanz des Landes Hessen 2012 stellt das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie und Landwirtschaft unter www.hmuelv.hessen.de zum Download bereit.
Ergebnisse der amtlichen Erhebung über Haushaltsabfälle zu ausgewählten haushaltstypischen Siedlungsabfällen in Hessen nach Verwaltungsbezirken sind in dem Statistischen Bericht „Haushaltsabfälle in Hessen 2012“ veröffentlicht. Der Bericht kann kostenfrei unter www.statistik-hessen.de – Umwelt, Verkehr – Veröffentlichungen abgerufen werden.
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Susanne Rung
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