Stuttgart (agrar-PR) -
Internationaler Tag des Waldes am 21. März 2010 / Nachhaltige Nutzung als oberstes Gebot moderner Waldwirtschaft "Die Nutzung von Holz und der Schutz unserer Wälder ergänzen sich in
idealer Weise. Ziel der Waldbewirtschaftung in Baden-Württemberg ist es,
die vielfältigen Anforderungen der modernen Gesellschaft an den Wald
auf der gesamten Waldfläche zu erfüllen", sagte der
baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Freitag (19. März) in
Stuttgart mit Blick auf den bevorstehenden Internationalen Tag des
Waldes am 21. März. Dazu gehöre es auch, das sensible Ökosystem Wald als
solches zu erhalten, zu pflegen und weiter zu entwickeln.
In weiten Teilen der Welt, vor allem in Afrika, Südostasien und
Südamerika leide der Wald unter einer übermäßigen Holznutzung. Die
dortigen auf Gewinnmaximierung ausgelegten Wirtschaftsformen hätten mit
einer modernen und naturnahen Waldwirtschaft, wie sie in Mitteleuropa
und vor allem in Baden-Württemberg praktiziert werde, wenig gemein. "Die
Waldbewirtschaftung unserer Breiten orientiert sich seit über
200 Jahren an dem Gebot der Nachhaltigkeit. Die Belange des Natur- und
Artenschutzes sind sehr gut in das Wirken unserer Försterinnen und
Förster integriert", betonte Forstminister Köberle. So sei
gewährleistet, das bei der Bewirtschaftung unserer Wälder der Schutz von
Umwelt und Natur, soziale Aspekte sowie die Wirtschaftlichkeit Hand in
Hand gehen würden.
Landesforstbetrieb setzt wichtige Akzente im Waldnaturschutz
"Der Landesforstbetrieb FostBW nimmt mit seiner integrativen und
modernen Naturschutzstrategie für den Wald eine führende Position ein.
Baden-Württemberg wird damit seiner besonderen Verantwortung als
Waldland gerecht", erklärte Rudolf Köberle. ForstBW und mit ihm die rund
245.000 privaten und kommunalen Waldbesitzer des Landes würden den
Waldnaturschutz sehr ernst nehmen. Im Rahmen unabhängiger und teilweise
gesetzlich vorgeschriebener Waldüberprüfungen und ‑zertifizierungen
würde dies regelmäßig bestätigt. "Die Alt- und Totholzkonzeption von
ForstBW ist hierfür ein sehr gutes Beispiel. Damit wird erreicht, dass
für die Biodiversität wertvolle alte oder auch abgestorbene Bäume in den
Wirtschaftswald integriert werden", betonte der Forstminister. Auch der
Aktionsplan des Landes zum Schutz des Auerwildes sei beispielhaft zu
nennen. Die getroffenen Maßnahmen würden nicht im Widerspruch zum Ansatz
stehen, Holz als den wichtigsten nachwachsenden Rohstoff nachhaltig zu
nutzen. Eine verstärkte Verwendung heimischen Holzes sei in der
Klimaschutzstrategie des Landes verankert.
Waldland Baden-Württemberg
"Die Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen Waldwirtschaft
ist überdurchschnittlich und sichert die Rohstoffversorgung der
heimischen Holzwirtschaft nachhaltig. Jedes vierte Nadelholzbrett, das
in Deutschland produziert wird, stammt aus dem Südwesten", erklärte
Rudolf Köberle.
Deutschland - und insbesondere Baden-Württemberg - sei ein Wald- und
Holzland. Etwa 30 Prozent der Bodenfläche in Deutschland, in
Baden-Württemberg über 39 Prozent, seien mit Wald bedeckt. Mit einem
Gesamtholzvorrat von 3,4 Milliarden Kubikmetern steht in Deutschlands
Wäldern so viel Holz wie sonst nirgends in Europa. Allein in
Baden-Württemberg werden jährlich rund 10,7 Millionen Kubikmeter Holz
eingeschlagen, was einem Wert von rund 500 Millionen Euro entspricht.
Bei einem Bundesdurchschnitt von etwa 14 Prozent werden in
Baden-Württemberg rund 24 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser aus
Holz gebaut. Dafür sei auch der hohe Standard der ausführenden Betriebe
verantwortlich. Gerade die mittelständischen Holzbau-Betriebe seien ein
Garant für hervorragende Qualität beim Holzhausbau.