Berlin (agrar-PR) - Anlässlich des Bekanntwerdens der EEG-Umlage für das Jahr 2011
bezeichnete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den
Ausbau der Erneuerbaren Energien als eine „sinnvolle Zukunftsinvestition
und einen Garant für stabile Strompreise“. Zwar sei der Betrag, mit dem
Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland den
Erneuerbaren-Energien-Ausbau förderten von 2,05 Cent auf 3,5 Cent pro
Kilowattstunde Strom gestiegen. Doch sei es "unredlich, die
Erneuerbaren-Förderung als einen entscheiden Preistreiber für die
Stromrechnungen der Haushalte zu bezeichnen", sagte Thorben Becker,
BUND-Energieexperte.
Der deutliche Anstieg des
Haushaltsstrompreises sei keinesfalls allein durch die Erneuerbaren
Energien bewirkt worden. So seien in den letzten zehn Jahren die
monatlichen Stromrechnungen durchschnittlich um etwa 30 Euro gestiegen,
der Anteil der Erneuerbaren-Förderung daran betrug lediglich fünf Euro.
"Die wahren Preistreiber sind die Erhöhung der Umsatzsteuer, höhere
Stromentstehungskosten aufgrund teurerer fossiler Energieträger,
gestiegene Netzentgelte sowie massiv steigende Gewinne bei den
Stromkonzernen", so Becker.
Der starke Anstieg der EEG-Umlage in
diesem Jahr sei laut BUND ein Sonderfall. Durch die lang angekündigte
Fördersenkung für Photovoltaik-Anlagen seien viele Investitionen
vorgezogen worden, um von den alten Förderbedingungen zu profitieren.
Insgesamt trügen die Erneuerbaren Energien dazu bei, dass der Strompreis
kalkulierbar bliebe, da sie unabhängiger von steigenden
Weltmarktpreisen für fossile Energieträger machten. Und schon heute
senkten die Erneuerbaren Energien den Börsenstrompreis. Immer, wenn viel
Wind wehe oder die Sonne scheine, werde weniger Strom aus teuren
fossilen Kraftwerken abgerufen.
Becker: "Erneuerbare Energien
haben im Unterschied zu Kohle- und Atomkraftwerken ehrliche Preise. Wenn
die versteckten Kosten und Subventionen für Kohle- und Atomkraftwerke
berücksichtig würden, bräuchte es keine Förderung der Erneuerbaren
Energien", so Becker. Die Erneuerbaren Energien hätten allein im Jahr
2009 im Stromsektor versteckte Kosten in Höhe von 5,7 Milliarden Euro
vermieden.