Stuttgart (agrar-PR) -
21. Mai 2010, 10:00 – 17:00 Uhr Praxisworkshop "Von Hemmnissen zu Lösungswegen. Zur Verstetigung des Einsatzes von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung“ Während Bio in der heimischen Küche boomt,
ziehen Hotels, Restaurants, Kantinen und andere
Außer-Haus-Verpflegungen beim Einsatz von Bio-Produkten lang nicht so
stark mit. Und das obwohl rund 30 Prozent aller Lebensmittelumsätze in
der Außer-Haus-Verpflegung erwirtschaftet werden. Mit einer Tagung sucht
die Universität Hohenheim jetzt die Diskussion mit Praktikern und
Experten in der Außer-Haus-Verpflegung, um Lösungsansätze in einem
Forschungsprojekt zu erarbeiten.
Ob an Uni-Mensa, Schul- oder Betriebskantine oder im Hotel und
Restaurant – bei vielen Betrieben der Außer-Haus-Verpflegung gehört Bio
meist nicht zum festen Angebot. Das Bio-Angebot der Betriebe in der
Außer-Haus-Verpflegung konnte bisher beim Bio-Boom im Privatbereich noch
nicht mitziehen. Die zunehmende Anzahl der Privatleute, die sich
zuhause mit Bio-Lebensmitteln versorgen, können außerhalb der eigenen
vier Wände nicht zufriedenstellend mit Bio-Produkten versorgt werden.
Die Gründe hierfür sind vielfältig: Eine Studie der Universität
Hohenheim aus dem Jahr 2004 ermittelte vier Strategiefelder, an denen
Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung bei der Verwendung von Bio-Produkten
ansetzen können. Von der Preiskalkulation über die Produktpolitik bis
hin zur Werbung. Best-Practice-Beispiele aus der Praxis untersuchten die
Hohenheimer Agrar- und Sozialwissenschaftler bei der ersten Studie.
Störfaktoren vermeiden
Aktuell erforschen die Wissenschaftler, welche Störfaktoren in den
vier Feldern zum Scheitern des Einsatzes von Bio-Produkten in der
Außer-Haus-Verpflegung führen können. Plädoyer der Hohenheimer
Ernährungssoziologin Dr. Jana Rückert-John: “Der Blick auf Bio-Produkte
allein reicht nicht aus, vielmehr muss es um eine nachhaltige Ernährung
gehen, die auch andere Mehrwerte wie zum Beispiel Regionalität,
Saisonalität und fairen Handel, in den Mittelpunkt stellt.“
Der Praxisworkshop "Von Hemmnissen zu Lösungswegen. Zur Verstetigung
des Einsatzes von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)"
am 21. Mai 2010 an der Universität Hohenheim stellt die Ergebnisse der
aktuellen Studie vor und möchte neue Perspektiven für den Einsatz von
Bio-Produkten in der Außer-Haus-Verpflegung aufzeigen. Hintergrund und
Ziel der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz in Auftrag gegebenen Studie ist, Bio auf Dauer fest in
Mensen, Kantinen und Restaurants zu verankern und den Absatz von
ökologisch hergestellten Produkten in diesem Bereich zu steigern.
Interessierte Praktiker, Experten und Multiplikatoren der AHV sind
herzlich eingeladen teilzunehmen, um die Praxistauglichkeit der
wissenschaftlichen Ergebnisse und Strategien zu prüfen und weiter zu
entwickeln.
Hintergrund
Der Workshop ist Bestandteil des Forschungsprojektes „Verstetigung
des Angebots von Öko-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung:
Analyse von Gründen für den Ausstieg und Ableitung präventiver
Maßnahmen“, welches derzeit vom Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Bundesprogramms
Ökologischer Landbau gefördert wird.
Anmeldungen zum Workshop sind bis spätestens 14. Mai 2010 an Dr. Jana
Rückert-John per Email zu richten:
jana.rueckert-john@uni-hohenheim.de