Hannover (agrar-PR) - Erlebt haben es die Wenigsten bisher, passieren kann es in einer
Technik- und Mobilitätsabhängigen Welt trotzdem ganz schnell:
Großtechnische Schadenslagen, der Zusammenbruch kritischer
Infrastrukturen, Naturkatastrophen oder Pandemien, doch auch Streiks
oder terroristische Angriffe können das öffentliche Leben massiv
beeinträchtigen. Für die Menschen im Land bedeutet es kurzfristig nur
Unbequemlichkeit, wenn sie ihre Häuser nicht verlassen können oder
keinen Strom haben. Langfristig können nach Angaben des
Landvolk-Pressedienstes aber schnell Engpässe bei der Versorgung mit
Lebensmitteln, Wasser oder Medikamenten entstehen. Damit im Notfall
niemand hungern muss, setzt der Staat auf die zivile Notfallvorsorge
und die Bundesreserve Getreide. Außerdem fordert das
Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) jeden Haushalt dazu auf, auch
privat einen gut sortierten Vorrat anzulegen.
Die zivile Notfallvorsorge soll vor allem die Menschen in den
Ballungszentren mit zumindest einer warmen Malzeit am Tag versorgen.
Sie umfasst Reis, Hülsenfrüchte sowie Kondensmilch und Vollmilchpulver.
Weizen und Roggen aus der Bundesreserve Getreide sollen im Krisenfall
zu Mehl verarbeitet werden und so die Brotversorgung sichern. Bei der
Auswahl der Produkte ist vor allem die Lagerfähigkeit von mindestens
zehn Jahren von großer Bedeutung. Getreide wird nach ungefähr diesem
Zeitraum durch neue Partien ersetzt. Die ausgetauschten Lebensmittel
werden über eine öffentliche Ausschreibung verkauft, wenn sie die
lebensmittelrechtlichen Anforderungen erfüllen. Kondensmilch wird nicht
neu eingelagert. Stattdessen wurden Verträge mit Milch verarbeitenden
Betrieben abgeschlossen, die sich verpflichten, die vereinbarten Mengen
für den Bund ständig vorzuhalten. So können die Kosten für die
Lagerhaltung, die sich 2009 auf 15,45 Millionen Euro beliefen und den
Haushalt des BMELV belasten, reduziert werden.
Je nach Ausmaß des Ernstfalles können die Deutschen einige Tage bis
mehrere Wochen mit den eingelagerten Lebensmitteln versorgt werden. Um
sich zusätzlich abzusichern, empfiehlt das BMELV den Bürgern zusätzlich
eine gut organisierte private Lagerhaltung an haltbaren Lebensmitteln.
Dabei sollten alle Lebensmittelgruppen berücksichtigt werden: Zwieback
oder Knäckebrot, Obst- und Gemüsekonserven, Fisch und Fleisch in Dosen,
haltbare Getränke und vieles mehr sollte für den Notfall in gutem
Zustand bereit stehen. Weitere Informationen über die staatliche und
Tipps zur privaten Lagerhaltung gibt es auf
www.ernaehrungsvorsorge.de.