Bad Hersfeld (agrar-PR) -
Frischmilchautomaten neu im Angebot – „Ein Esslöffel Milch pro Tag ist zuwenig“ Mit
einem Modellversuch will die Hessische Landesregierung den stark
rückläufigen Schulmilch-Verbrauch ankurbeln. Agrarministerin Silke
Lautenschläger gab am Montag in Bad Hersfeld den Startschuss für den
ersten Frischmilchautomaten in einer hessischen Schule. Die Schüler der
Gesamtschule Geistal können ab sofort frische Milch und Kakao gut
gekühlt und preisverbilligt genießen. Die erste Woche ist sogar
kostenlos, weil das Land zahlt. „Kinder brauchen ein richtiges
Frühstück, damit sie am Vormittag in der Schule fit bleiben. Milch
leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagte die Ministerin. Ein
Viertelliter frische Schulmilch kostet 30 Cent. Partner des Landes bei
dem Modellversuch ist die Molkerei „FrieslandCampina Germany GmbH“ mit
Sitz in Köln, die jährlich rund 35 Millionen Kilogramm hessische Milch
verarbeitet. Sie ist Marktführer bei der Schulmilch, bei deren
Produkten der Zuckeranteil deutlich geringer ist bei handelsüblichen
Erzeugnissen. Die neue Schulmilch wird unter dem Handelsnamen
„Landliebe“ angeboten. Frischmilchautomaten in weiteren Schulen seien im Rahmen des Projekts geplant.
Rückgang beim Schulmilch-Konsum in Hessen ist dramstisch
In den vergangen 20 Jahren ist der hessische Schulmilchkonsum um 75
Prozent zurückgegangen. Er liegt bei jährlich 1.620 Tonnen – das sind
1,9 Liter pro Kopf. „Umgerechnet ist das lediglich ein Esslöffel
Schulmilch pro Kind und Tag – und das ist viel zu wenig“, sagte
Lautenschläger. Hessen zahlt als einziges Bundesland eine eigene
Landesbeihilfe für die von der EU geförderte Schulmilch. Trotzdem
bietet nach den Worten Lautenschlägers derzeit nur knapp ein Viertel
der hessischen Schulen Schulmilch an. Mit den neuen Automaten erhofft
sich Lautenschläger einen starken Anstieg beim Schulmilchkonsum.
Hessischer Bauernverband begrüßt Anstrengungen des Landes
Der Hessische Bauernverband begrüßte die Anstrengungen der
Landesregierung. Vizepräsident Armin Müller sagte: „Aus
landwirtschaftlicher Sicht bietet der Schulmilchsektor einen
zusätzlichen Absatzmarkt für Milch: Wenn jeder Schüler in Hessen die
von der Europäischen Union geförderte Menge von 0,25 Litern Milch pro
Schultag trinken würde, könnten rein theoretisch allein an Hessens
Schulen etwa 40 Millionen Liter Milch abgesetzt werden.“ Das wären rund
5 Prozent der in Hessen erzeugten Milchmenge und könne helfen, den
Absatz hessischer Milch zu verbessern und damit zur Existenzsicherung
der Milcherzeuger und ihrer Familien beitragen, so Müller.
Hintergrund: EU und Hessen fördern Schulmilch
Das Schulmilchprogramm will Kinder dazu anregen, sich ausgewogen zu
ernähren und Milchprodukte zu konsumieren. Es erfüllt eine
erzieherische Funktion, denn es fördert die Entwicklung guter Ess- und
Ernährungsgewohnheiten, die ein Leben lang erhalten bleiben. Die EU
gewährt einen Zuschuss in Höhe von 18,15 Euro pro 100 Kilogramm (4,7
Cent pro Viertelliter), Hessen gibt 6,20 Euro pro 100 Kilogramm (1,6
Cent pro Viertelliter).
Internet:
www.milchhessen.de www.hmuelv.hessen.de