Hannover (agrar-PR) - Verschiedene heimische Gemüsesorten werden auch im Winter frisch vom
Acker geholt. „Bei der derzeitigen Witterung können allerdings nur
Grünkohl, Porree und Rosenkohl geerntet werden“, sagte Erich Klug,
Anbauberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegenüber dem
Landvolk-Pressedienst. Und selbst diese müssen mit viel Aufwand und
fast ausschließlich per Hand in kleinen Mengen geerntet, aufbereitet
und verkauft werden. Aus den schwierigen Ernte- und
Aufbereitungsbedingungen resultiert in jüngster Zeit ein leicht
angestiegener Preis für die - immer noch preiswerten - Vitaminbomben.
Dennoch sollten gesundheitsbewusste Menschen auch im Winter nicht auf
eine reichhaltige Auswahl an einheimischem Gemüse verzichten. Kohl in
allen Variationen kann durch optimale Lagerbedingungen in den
Kühlhäusern mit einer hervorragenden Qualität aufwarten. Ganz nebenbei
versorgen Blumen-, Spitz-, Rot- und Weißkohl sowie Broccoli, Kohlrabi
und Wirsing den Körper vielen wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen,
Ballaststoffen, Eisen, Kalzium, Phosphor und Magnesium. Daneben bringen
aber auch lagerfähige Gemüsesorten wie Sellerie, Möhren, Rote Beete,
Rettich, Schwarzwurzeln oder Zwiebeln im Winter Geschmack und Farbe auf
den Teller.
Die Landwirte in Niedersachsen haben ihre Gemüseanbaufläche im
vergangenen Jahr leicht eingeschränkt. 2009 wuchs die vitaminreiche
Kost auf einer Freilandfläche von 19.267 Hektar (ha) heran, ermittelte
der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikation. Das waren 1,1
Prozent weniger als im Jahr zuvor. Weitere knapp 116 ha umfasste der
Anbau unter Glas, das waren etwa 0,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Vier Kulturen dominieren das Gemüsesortiment: Spargel, Eissalat, Möhren
und Karotten sowie Zwiebeln beanspruchen mit insgesamt 11.071 ha fast
60 Prozent der niedersächsischen Freiland-Gemüseanbaufläche. Dabei
wuchs der Spargel mit allein 4.071 ha im Ertrag stehender Anlagen auf
den Löwenanteil der Gemüsefelder. Sein Areal nahm entgegen dem
landesweiten Trend sogar leicht zu, und zwar um 1,3 Prozent. Ein noch
deutlicheres Plus weist die Statistik für Eissalat aus, dessen
Anbaufläche um 7,1 Prozent auf 3.381 ha zunahm. Dagegen gaben die
Möhren und Karotten 3,5 Prozent ihrer Anbauflächen ab und wuchsen auf
1.914 ha, das Anbauareal für Speisezwiebeln fiel mit 1.705 ha um 4,3
Prozent geringer aus als im Jahr zuvor. In den Gewächshäusern
bevorzugen die Erzeuger schon seit Jahren Salatgurken, Tomaten und
Feldsalat. Diese drei Erzeugnisse brachten es im vergangenen Jahr
allein auf 74,9 ha. Unter Glas verfügten alle Kulturen über deutlich
mehr Anbaufläche als im Jahr zuvor. Die Hochburg des niedersächsischen
Anbaus unter Glas befindet sich dabei nach Angaben der
Landwirtschaftskammer bei Papenburg im Emsland.