Hamburg (agrar-PR) -
UN-Generalversammlung diskutiert Patent auf Saatgut und das Recht auf Nahrung Gegen die Ausweitung der Patentierung auf Pflanzen und Tiere startet heute die Koalition Keine Patente auf Saatgut einen globalen Appell. Insbesondere Landwirte geraten zunehmend in die Abhängigkeit internationaler Konzerne wie Monsanto,
die die Patente auf Saatgut und Nutztiere besitzen. Zu den
Erstunterzeichnern des Aufrufs gegen die sogenannte Monsantisierung
gehören große Bauernverbände in Europa, Asien und Südamerika. Der
Appell soll im März 2010 an Regierungen und Patentämter übergeben
werden mit der Aufforderung, Patente auf Tiere und Pflanzen zu
verbieten. Heute stellt auch der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, seinen Bericht vor der UN-Generalversammlung in New York vor. Die UN warnen davor, dass Patente auf Saatgut weltweite Hungerkrisen verstärken könnten.
Monsanto
und Co missbrauchen das Patentrecht, um sich Monopolrechte an Pflanzen
und Tieren und sogar an Lebensmitteln zu sichern - egal ob Milch, Brot,
Butter oder Fleisch, sagt Christoph Then, Sprecher für Greenpeace. Hier
ist auch die neue Bundesregierung gefordert: Wir brauchen eine radikale
Änderung sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Praxis der
Patentämter, um diese Privatisierung von Pflanzen und Tieren zu
verhindern.
Die Patentansprüche erreichen eine neue Dimension: Neben Saatgut und
Nutztieren werden mittlerweile auch Lebensmittel wie Milch, Butter und
Brot zum Patent angemeldet. Folglich drohen multinationale Konzerne wie
Monsanto, Dupont und Syngenta die gesamte Kette der Lebensmittelerzeugung zu kontrollieren. Die Koalition
Keine Patente auf Saatgut fordert deshalb neue Regeln, die Patente auf Saatgut und Nutztiere verhindern.
Auch UN-Sonderberichterstatter
Olivier de Schutter kritisiert in seinem Hintergrundbericht (A/64/170),
dass Patente auf Saatgut die Nahrungsmittelkrisen verstärken könne. Die
Oligopole einiger Anbieter können dazu führen, dass armen Landwirten
der Zugang zu Saatgut, einem für sie lebenswichtigen Produktionsmittel,
verwehrt wird. Und sie kann dazu führen, dass die Lebensmittelpreise
steigen, wodurch die Lebensmittel für die Ärmsten noch weniger
verfügbar werden.
Die internationale Koalition
Keine Patente auf Saatgut
wurde im Jahr 2007 gegründet. Sie setzt sich zusammen aus Landwirten,
Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen wie Swissaid, die Erklärung
von Bern, Kein Patent auf Leben!, Misereor und Greenpeace.
Unterstützt wird der Aufruf gegen die Monsantisierung von
Bauernorganisationen wie Coldiretti aus Italien, COAG aus Spanien,
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter und die Vereinigung Federación
Agraria aus Argentinien.