Berlin (agrar-PR) - Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner traf heute in Washington mit dem US-amerikanischen Landwirtschaftsminister Tom Vilsack zusammen. In einem sehr konstruktiven und offenen Gespräch wurden sowohl Fragen des Klimawandels und der Biotechnologie als auch der WTO-Doharunde und der FAO-Reform diskutiert.
"Die gemeinsame Suche nach pragmatischen Lösungen, die Grundüberzeugungen jeder Seite respektiert, kennzeichnet einen neuen transatlantischen Dialog, der bei weiteren Meinungsverschiedenheiten optimistisch stimmt", betonte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner mit Blick auf den soeben entschärften langjährigen Streit um Hormonfleisch, die grüne Gentechnik sowie auf die Frage der Oberflächenbehandlung von Fleisch zur Keimreduzierung mit anderen Stoffen als dem in der EU alleine zugelassenen Trinkwasser.
Bereits gestern traf Aigner den neuen US-Handelsbeauftragten Ron Kirk zu einem Meinungsaustausch nach dessen Rückkehr von Gesprächen bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf.
Ministerin Aigner und Landwirtschaftsminister Vilsack hoben gemeinsam hervor, dass es in Zeiten der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise darauf ankomme, durch verlässliche Rahmenbedingungen den Handel zu fördern und nicht Hindernisse zu errichten. "Die USA ist im Agrarhandel einer unserer wichtigsten Partner", sagte Aigner. "US- wie deutsche Landwirte haben ein starkes Interesse, Chancen auf kaufkräftigen Exportmärkten wahrzunehmen. Die Beseitigung von Handelsschranken und die Schaffung eines globalen fairen Handelssystems in der Doha-Entwicklungsrunde der WTO, die zu einem baldigen und ausgewogenen Abschluss geführt werden müsse, ist ein gemeinsames Ziel", so Aigner weiter. Aber auch die gemeinsame Verantwortung für den Klimaschutz und die Sicherung der Welternährung ausgehend von einer nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Bioenergiegewinnung bestimmten das Gespräch beider Minister.
Aigner und Vilsack wollen in einen konstruktiven Dialog treten, der insbesondere Fachleute und Wissenschaftler zusammenführen soll mit dem Ziel, über den Meinungsaustausch zu einer Annährung der Positionen und damit zur Beseitigung noch bestehender Barrieren zu kommen. Eine Gelegenheit bietet das 2. Berliner Agrarministerpodium am 16. Januar 2010 in Berlin, das unter dem Thema "Landwirtschaft und Klimawandel" stehen wird und zu dem Ministerin Aigner ihren amerikanischen Amtskollegen herzlich eingeladen hat.
Ministerin Aigner, die auch kritische Themen wie die grüne Gentechnik offen ansprach, hob abschließend noch einmal den erfrischend neuen Stil der transatlantischen Kontakte im Landwirtschaftbereich hervor.
