Schwerin (agrar-PR) - "Die Landesforstanstalt hat die Auswirkungen der weltweiten
Wirtschaftskrise dank ihres flexiblen und marktkonformen Handelns sehr
gut gemeistert. Das zeigt erneut, dass wir mit der Gründung der
Landesforstanstalt zum 1.1.2006 forstpolitisch und wirtschaftlich die
richtige Entscheidung getroffen haben", betonte der Minister für
Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus heute auf
der Landespressekonferenz zur Vorstellung des vorläufigen
Wirtschaftsberichtes 2009 der Landeforstanstalt.
Der Minister ging
auf die schwierige Situation 2009 ein. 2009 änderte sich die Situation
tiefgreifend. Die Bauindustrie, der bedeutendste Abnehmer des
Schnittholzes, brach in wichtigen Absatzmärkten (z.B. USA und Spanien)
zusammen. Im Ergebnis sanken die Holzpreise gegenüber dem Jahr 2008 um
25 %. Der durchschnittliche Holzpreis fiel von 47,47 €/fm im Jahr 2008
auf 35,77 €/fm in 2009.
"Ein sinkender Holzpreis hätte früher den
Druck auf die Landesforstverwaltung erhöht, mehr Holz einzuschlagen, um
die geplanten Holzeinnahmen zu realisieren. Man hätte gutes Holz zu
Schleuderpreisen verkauft. Wir haben hingegen marktkonform gehandelt.
Die Landesforstanstalt hat den Holzverkauf um 9 % gegenüber der Planung
gesenkt. Damit wurde wertvolles Holz zurückgehalten und der Holzmarkt
beruhigt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch ausdrücklich bei den
privaten Forstbetrieben bedanken, die auch diesen Weg gegangen sind. So
haben wir gemeinsam den Markt stabilisiert. Die erreichten 35,77 €/fm
sind letztlich immer noch ein gutes Ergebnis, das mit den Jahren 2006
und 2007 vergleichbar ist", argumentiert der Minister.
Möglich
sei dieser Weg nur durch die Nutzung von Rücklagen gewesen, die man in
besseren Jahren geschaffen habe. "Der Zuschuss des Landes konnte auf
40,1 Millionen Euro begrenzt werden und war damit nur 1,8 Millionen
höher, als geplant, obwohl die Holzeinnahmen um fast 5 Millionen
niedriger als veranschlagt ausfielen. Das haushaltsrechtliche Instrument
der Landesforstanstalt, Rücklagen zubilden und wieder zu nutzen, hat
sich also bestens bewährt. Das Land wurde also nicht zusätzlich
finanziell belastet", betonte Dr. Backhaus.
Die Landesforstanstalt
verzichtete zudem auf die geplante Neubeschaffung eines Harvesters und
erhöhte stattdessen den Anteil der privaten Unternehmen beim
Holzeinschlag im Landeswald von 15 auf 17 %. Leistungsfähige forstliche
Lohnunternehmer haben somit in der Landesforstanstalt nach wie vor
einen zuverlässigen Partner.
Es gehe jedoch nicht nur um
Holznutzung, sondern auch um Aufforstung und Pflege. 2009 wurden 1.093
ha künstlich verjüngt. Dazu wurden mehr als 7 Mio. Bäume gepflanzt. "Ein
gutes Beispiel für die Bereitschaft, auch in wirtschaftlich schwierigen
Zieten in die Zukunft zu investieren", so Backhaus.
Der Minister
ging auch auf die Leistungen der Landesforstanstalt im übertragenen
Wirkungskreis ein. Das sind die Aufgaben, die für das Land wahrgenommen
werden. Hierfür erhielt die Landesforstanstalt fast 24 Mio. €. So haben
die Forstbehörden über 4000 Verwaltungsverfahren so z.B. zur Prüfungen
von F- und B-Plänen der Gemeinden oder von Anträgen zur Waldumwandlung
durchgeführt. In ca. 15.000 Beratungsgesprächen wurden Waldbesitzer
über die Vorbereitung der FFH-Managementplanung im Wald informiert.
Zudem wurden über 4600 Kinder in den Jugendwaldheimen betreut.
"Ich
werde mich auch zukünftig dafür einsetzen, dass diese Leistungen trotz
weiterer Einsparungen für die Menschen des Landes erhalten bleiben", so
der Minister.
Auf die aktuelle Lage eingehend sprach der Minister
von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So sei
der Durchschnittspreis für Holz in diesem Jahr bereits um fast 15 % auf
40,95 € gestiegen. "Ich gehe davon aus, dass wir das Ziel der
dauerhaften und vollständigen Kostendeckung im eigenen Wirkungskreis bis
2012 erreichen werden. Auch die öffentlichen Leistungen der
Landesforstanstalt bleiben gesichert."