Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - „Täglich gehen in Hessen fast sechs Hektar an landwirtschaftlicher Nutzfläche unwiederbringlich verloren. Die vorhandenen gesetzlichen Regelwerke sind nicht im Stande, den Flächenverbrauch wirksam zu begrenzen." Darauf weist der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, anlässlich des Weltbodentages (5. Dezember) hin.
Der Flächenverbrauch muss unverzüglich durch verbindliche Obergrenzen reduziert werden, heißt es in einer aktuellen Entschließung des Hessischen Bauernverbandes. Potentiale in den Innenbereichen müssten vollständig ausgeschöpft und bestehende Siedlungsflächen intensiver genutzt werden. Infrastrukturprojekte seien im Sinne einer Flächen sparenden und nachhaltigen Flächennutzung zu bündeln, beispielsweise durch eine Zusammenführung von Verkehrstrassen.
Für alle Flächen beanspruchenden Infrastrukturprojekte müssten Landwirtschaftsverträglichkeits-untersuchungen verpflichtend vorgeschrieben werden. Ferner sollte die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen für Ausgleichsmaßnahmen abgeschafft werden. Die Pflege von Schutzgebieten müsse als Ausgleich Vorrang haben. Waldzuwachsflächen dürfe es nicht mehr geben.
„Böden sind die Grundlage dafür, dass Pflanzen, Tiere und Menschen existieren können. Sie benötigen einen besonderen Schutz.", betonte Präsident Schneider. Politik und Gesellschaft müssten endlich die Bedeutung der landwirtschaftlichen Flächennutzung bei der Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe sowie im Biotop-, Boden-, Klima- und Wasserschutz anerkennen.
