Bonn (agrar-PR) -
Die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume – für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (DVS) legt im aktuellen „LandInForm – Magazin für Ländliche Räume“ den Fokus auf den Umgang mit Vielfalt und Gleichstellung im ländlichen Raum. Neben der Geschlechterthematik geht es darum, welche Rolle beispielsweise Ältere, Zugewanderte und Menschen mit Behinderungen spielen. Gesellschaftliche Vielfalt bringt Perspektivenvielfalt. Integrative Ansätze wie LEADER – ein über die Agrarförderung vielerorts praktizierter Bottom-up-Ansatz – verstehen dies als Potenzial. Welche Herausforderungen sich in der Praxis ergeben, zeigt der Einführungsbeitrag „Mehr Vielfalt wagen“.
Frauen in der Landwirtschaft.
Autorinnen des Thünen-Instituts für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen beschäftigen sich mit der Stellung der Frauen in der Gesellschaft und wie die Agrarförderung in der Landwirtschaft dazu beitragen könnte, für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu sorgen. Hierzu zählen beispielsweise die Förderung von Infrastruktur auf dem Land wie Nahversorgung, Mobilität und Betreuung.
Laura Kulow vom Biohof Ritzleben, Sachsen-Anhalt, erzählt im Beitrag „Eine Hofnachfolgerin behauptet sich“, wie sie als junge Betriebsleiterin von Mitarbeitenden und bei Verhandlungen mit Banken oder Großabnehmern wahrgenommen wird. Kulow und ihr Vater wurden beim Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2023 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für den Aufbau der Erzeugergemeinschaft Bio-Kartoffel Nord GmbH ausgezeichnet.
Junge Männer auf dem Land – Rollenbilder in Frage stellenÜber ein Projekt zur Gleichberechtigung junger Männer, vor allem aus zugewanderten Familien, berichtet „LandInForm“ ebenfalls: „HEROES – Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre. Für Gleichberechtigung.“ im Kreis Schleswig-Flensburg war eines von elf Projekten in Deutschland und Österreich und das einzige im ländlichen Raum. Es bot jungen Männern zwischen 15 und 23 Jahren die Möglichkeit, in Workshops ihre Vorstellung von Ehre zu reflektieren, die Erwartungshaltung der Familien zu schildern und ihre Rolle in der Gesellschaft zu finden. Damit das Projekt auf mehreren Ebenen wirksam wird, wurden Weiterbildungen für pädagogische Fachkräfte angeboten. Das Projekt wurde im Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) gefördert.
Weitere Informationen zum Umgang mit Vielfalt und Gleichstellung im ländlichen Raum erfahren Leserinnen und Leser in der aktuellen Ausgabe der DVS-Zeitschrift „LandInForm" mit dem Titel „Vielfalt nutzen!“ unter www.land-inform.de .
HintergrundDie Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume – für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (DVS) ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt. Ihre Aufgaben sind Wissenstransfer und Unterstützung: Die DVS vernetzt Menschen, die auf dem Land leben, arbeiten oder sich für die ländliche Entwicklung einsetzen. In ihren Medien informiert die DVS über Neuigkeiten und Wissenswertes, bei Veranstaltungen vertieft sie einzelne Themen. Finanziert wird die DVS aus Mitteln der Europäischen Union.
