09.10.2023 | 11:45:00 | ID: 37620 | Ressort: Landwirtschaft | Weinbau

Baden-Württembergs Winzer erwarten trotz Schwierigkeiten gute Ernte

Stuttgart (agrar-PR) - Nach den bisherigen Schätzungen der Ernteberichterstatterinnen und -berichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg werden in diesem Herbst auf einer ertragsfähigen Rebfläche von 26.600 Hektar (ha) rund 2,3 Millionen Hektoliter (Mio. hl) Weinmost geerntet.
Das ist in etwa so viel wie im Vorjahr. Das mehrjährige Mittel der Jahre 2017 bis 2022 wird voraussichtlich um 11 % überstiegen. Allerdings war das Jahr 2023 auch im Weinbau von mehreren Problemen geprägt: Die lange Trockenperiode im Frühjahr beeinträchtigte auf manchen Standorten die Ertragsentwicklung stark. Der später anhaltende Regen in Kombination mit warmen Temperaturen sorgte dann für einen steigenden Krankheitsdruck und verstärkten Schädlingsbefall in den Reben, sodass häufig von aufwändiger Auslese (Aussortieren der schlechten Trauben) berichtet wurde. Die endgültige Schätzung der Weinmosternte kann sich dementsprechend nach Abschluss der Lese noch nach unten entwickeln.

In dem größeren der beiden hiesigen Anbaugebiete, in Baden, fällt die Weinmosternte im Vergleich zum Vorjahr wohl etwas niedriger aus. Es wird mit einer Weinmosternte von rund 1,3 Mio. hl bei einem durchschnittlichen Ertrag von 84 hl/ha gerechnet, das sind rund 5 % weniger als im Vorjahr, aber gut 10 % mehr als im mehrjährigen Mittel. Auf die weißen Rebsorten entfallen etwa 820 Tsd. hl (−3 % im Vergleich zum Vorjahr) bei einem Ertrag von 87 hl/ha. 

Knapp ein Viertel der Weißmostmenge geht auf die wichtigste Rebsorte Müller-Thurgau (201 Tsd. hl) zurück. Auf den Plätzen 2 und 3 mit den höchsten Erntemengen liegen Grauer (196 Tsd. hl) und Weißer Burgunder (137 Tsd. hl).

Die roten Rebsorten erreichen einen durchschnittlichen Ertrag von 80 hl/ha und unterschreiten mit einer Erntemenge von voraussichtlich 483 Tsd. hl das Vorjahresergebnis um 8 %. Den größten Anteil davon macht der Blaue Spätburgunder mit einer prognostizierten Erntemenge von rund 409 Tsd. hl (etwa 85 % der gesamten Rotmostmenge) aus.

Auch in Württemberg fallen die Erntemengen und Erträge wohl überwiegend ähnlich wie letztes Jahr aus. Die momentan kalkulierte Erntemenge von rund 1 Mio. hl (92 hl/ha) liegt 4 % über dem Vorjahreswert und 13 % über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Schwerpunktmäßig wird in Württemberg Rotwein produziert (knapp 67 %). Die diesjährige Erntemenge beläuft sich voraussichtlich auf 683 Tsd. hl (93 hl/ha). Das ist rund 5 % weniger als 2022 und 3 % mehr als im mehrjährigen Durchschnitt.

Die größten Anteile daran stellen nach wie vor die Sorten Trollinger (195 Tsd. hl) und Lemberger (164 Tsd. hl).

Beim Weißmost sehen die Schätzungen noch positiver aus: die Erntemenge wird voraussichtlich um die 343 Tsd. hl betragen und damit den Wert von 2022 um fast 30 % und das mehrjährige Mittel um etwa 38 % überschreiten. Über die Hälfte (55 %) macht hiervon der Weiße Riesling mit veranschlagten 188 Tsd. hl aus.
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