Hamburg (agrar-PR) -
Greenpeace Energiekonzept Plan B 2050 zeigt den Weg zum Klimaschutz
Ansichten dieses Artikels: Mit einem ambitionierten Klimaschutzprogramm kann Deutschland seinen
Ausstoß an Treibhausgasen bis zum Jahr 2050 um mindestens 90 Prozent
senken und damit den aktuellen Forderungen der Wissenschaftler nach
verschärften Klimaschutzzielen entsprechen. Dies ist das Ergebnis einer
Studie des Aachener Instituts EUtech im Auftrag von Greenpeace, die heute in Berlin vorgestellt wird. Nach dem Szenario Klimaschutz: Plan B 2050 - Energiekonzept für Deutschland
ist eine hundertprozentige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien
möglich, gleichzeitig kann Deutschland schon im Jahr 2015 aus der
Atomkraft aussteigen. Greenpeace fordert von allen Parteien, die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.
Ein klimaneutrales Deutschland ist keine Vision, sondern kann realisiert werden, so Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. Erneuerbare
Energien können zukünftig nur dann den Löwenanteil der Stromversorgung
decken, wenn die Laufzeiten der Atomkraftwerke verkürzt und nicht
verlängert werden. Großkraftwerke stehen einem hohen Anteil von Wind
und Sonne wie ein Bremsklotz im Weg.
Im Szenario
Klimaschutz: Plan B 2050 rechnet Greenpeace
vor, wie Kraftwerkspark, Verkehrspolitik, Industrie und Haushalte in
Deutschland umgestellt werden müssen, um die Treibhausgase um 90
Prozent bis 2050 zu senken. Dabei wurden ausschließlich nationale
Einsparpotenziale berücksichtigt. Gleichzeitig geht nach dem Modell
bereits 2015 der letzte Atommeiler vom Netz - acht Jahre früher als
bisher geplant. Der Ausstieg aus der Kohle ist bis 2040 machbar.
Basis dafür ist neben dem konsequenten Ausbau der Erneuerbaren
Energien eine zielstrebige Verbesserung der Energieeffizienz und eine
optimale Brennstoffausnutzung. Einen Neubau von Kohlekraftwerken darf
es nicht mehr geben. Erdgas und Kraft-Wärme-Kopplung dienen als
Brückentechnologien bis zur Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien.
Mit dem Greenpeace-Konzept
verringert sich die Abhängigkeit von Energieimporten um 95 Prozent bis
2050. Dabei bleibt eine sichere Stromversorgung durch inländische
Produktion gewährleistet. Für Privathaushalte und Wirtschaft rechnet
sich der Umbau der Energieversorgung mit rund zehn Prozent geringeren
Stromkosten und gesamtwirtschaftlichen Einsparungen von 35 Milliarden
Euro bis 2020 .
Es ist beschämend, dass Bundeskanzlerin Merkel kein zukunftsfähiges Energiekonzept für Deutschland vorzuweisen hat, so Böhling. CDU/CSU
vertreten allein die Interessen der vier Stromkonzerne. Klimaschutz als
die dringlichste Herausforderung der Menschheit, spielt im
Bundestagswahlkampf keine Rolle. Die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD und FDP
sind nicht einmal auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Die
deutschen Klimaschutzziele müssen an die neuen Erkenntnisse angepasst
werden. Greenpeace fordert eine Energierevolution für Deutschland.