17.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4223 | Ressort: Umwelt | Klima | |
Mit Innovation aus der Klima-FalleZürich (agrar-PR) - Das Europäische Institut für
Innovation und Technologie (EIT) lanciert eine neuartige Initiative
gegen den Klimawandel.
Das so genannte «Klima-KIC» umfasst europäische Top-Universitäten,
namhafte Firmen sowie Partner der öffentlichen Hand. Die ETH Zürich
ist einer der akademischen Kernpartner in diesem neuen Forschungs-,
Ausbildungs- und Innovationsnetzwerk.
Während die Staatschefs in Kopenhagen noch über ein
Klima-Abkommen verhandeln, lanciert das Europäische Institut für
Innovation und Technologie (EIT)
in Budapest eine Initiative, die es in diesem Ausmass auf europäischer
Ebene im Bereich Klimaforschung noch nie gegeben hat. Mit der Knowledge
and Innovation Community zum Thema Klimawandel, Minderung und Anpassung
– kurz Klima-KIC
– sollen konkrete Antworten und Lösungen gefunden werden, um der
Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Beteiligte Hochschulen, Firmen und
Organisationen der öffentlichen Hand (siehe Kasten) versprechen sich
davon einen Innovationsschub und wollen Unternehmer und Fachleute mit
entsprechenden Aus- und Weiterbildungsprogrammen für die kommenden
Herausforderungen wappnen.
Hohes Investitionsvolumen
Mit beantragten 120 Mio. Euro an das EIT war geplant, dass
die Partner ihrerseits rund fünfmal diesen Betrag einbringen würden,
womit dem Klima-KIC für die nächsten vier Jahre rund 750 Mio. Euro zur
Verfügung stehen würden. Der konkrete Beitrag des EIT ist bislang nicht
bekanntgegeben worden, womit diese Zahlen noch Gegenstand von
Gesprächen sein werden. Die Finanzmittel der EU für das Klima-KIC
wurden im Wettbewerbsverfahren vergeben. Schliesslich erhielt dasjenige
Projekt den Zuschlag, an dem auch die ETH Zürich beteiligt ist. «Dass
wir als Hochschule eines Nicht-EU-Landes bei dieser wegweisenden
Initiative nun an vorderster Front mitmachen, ist eine sehr gute
Nachricht – sowohl für die ETH Zürich wie auch für die ganze Schweiz»,
kommentiert ETH-Präsident Ralph Eichler den Entscheid des EIT. «Wenn
wir die Auswirkungen der Klimaerwärmung eindämmen wollen, müssen wir
die Art und Weise überdenken, wie wir konsumieren, produzieren, Waren
und Dienstleistungen verteilen, und wie wir mit Energie, Nahrung und
Wasser umgehen», sagt Nicolas Gruber, Professor für Umweltphysik, der
das Projekt an der ETH leitet. Dabei gelte es zahlreiche Probleme zu
lösen, damit die Treibhausgase im gewünschten Ausmass sinken. So müssen
beispielsweise Werkzeuge und Messverfahren erst noch entwickelt werden,
um den CO2-Ausstoss nicht nur global, sondern bis auf die Stufe von einzelnen Unternehmungen oder Privathaushalte bestimmen zu können.
Breites Wissen nutzen
Mit einem der zahlreichen Forschungsprojekte will das Klima-KIC zum Beispiel einen Überprüfungsstandard zur Messung des CO2-Ausstosses
entwickeln. Gruber sieht eine der Hauptstärken der Allianz darin, dass
hier Kompetenz entlang der ganzen Wertschöpfungskette zusammenkommt.
Aus der Industrie stammt zum Beispiel das Know-how für
Sensoren-Netzwerke. Hochschulen wie die ETH Zürich können ihre Stärken
in der Modellierung ausspielen und die Partner der öffentlichen Hand
schliesslich sind wichtige Bindeglieder, um die entwickelten
technischen Konzepte im Alltag auszutesten und den Lösungen
schliesslich auf politischer Ebene zum Durchbruch zu verhelfen.
Zürich als regionales KIC-Zentrum
Die Initiative Klima-KIC wird sich hauptsächlich auf vier
Themenfelder konzentrieren: Den Klimawandel messen und seine
Haupttreiber kontrollieren, Übergang zu Städten mit tiefem CO2-Ausstoss, angepasstes Wassermanagement sowie CO2-neutrale
Energie- und Produktionssysteme. Die Initiative will eine Generation
von Unternehmern aus- und weiterbilden, die über das notwendige
Rüstzeug und Wissen verfügt, um klimaschonende Technologien und
Lösungen zu entwickeln. Dreh- und Angelpunkte fü̈r die Forschungs- und
Ausbildungsprogramme sind fünf regionale Zentren in Berlin/Potsdam,
London, Paris, Utrecht und in Zürich. Auf regionaler Ebene werden
weitere Partner die ETH Zürich beim Aufbau und dem Betrieb des
Zentrums unterstützen: So zum Beispiel die Stadt Zürich, VIVA!campus,
Eawag, IBM und Siemens, sowie das Firmennetzwerk für nachhaltiges
Wirtschaften ÖBU. Das nächste Ziel ist ein rascher Aufbau des Zentrums,
so dass im dritten Quartal 2010 das Klima-KIC seinen Betrieb aufnehmen
kann.
Die Partner des Klima-KIC
Im neu geschaffenen Netzwerk gibt es verschiedene
Arten der Partnerschaft: Akademische Kernpartner (5): ETH Zürich
(Schweiz), Imperial College (GB), ein deutsches Konsortium, angeführt
durch das Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung, ein französisches
Konsortium (IPSL, CEA, ParisTech, UVSQ, INRA, MeteoFR, Advancity) sowie
ein holländisches Konsortium unter anderem bestehend aus den
Universitäten Utrecht, Delft und Wageningen. Partnerfirmen (10) sind:
Bayer, Beluga Shipping GmbH, Cisco, DSM, EDF, SAP, Schiphol, Shell,
Solar Valley und Thales. Regionaler Partner (1): Ein Verbundbestehend
aus Zentral-Ungarn, Niederschlesien (Polen), Midlands (GB), Hessen(D),
Emilia-Romagna (IT) und Valencia (SP). Pressemeldung Download: | |
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