Potsdam (agrar-PR) -
Zwei Fotos, aufgenommen mit der Handykamera eines reaktionsschnellen Revierförsters, belegen es: Brandenburg hat in der Südlausitz ein neues Wolfsvorkommen. „Das Besondere daran ist, dass gleich vier Wolfswelpen nachgewiesen werden können“, berichtet Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD). Anfang dieser Woche erreichten die ungewöhnlichen Schnappschüsse zweier
spielender Wolfswelpen das Landesumweltamt in Cottbus. Umgehend wurde
das für Brandenburg tätige wildbiologische Büro „Lupus“, das seit
vielen Jahren die sächsischen Wolfsrudel wissenschaftlich untersucht,
damit beauftragt, Genaueres herauszufinden. Mit professionellem
Equipment und der Hilfe des ortskundigen Revierförsters gelang es dem
Büro, am 5. August gleich vier Wolfswelpen auf Film zu bannen. Ein
unerwartet schneller Erfolg.
Nun gilt es zu klären, ob eines der sächsischen Rudel nach Brandenburg
umgezogen ist. Seit dem Frühjahr werden Revierverschiebungen aus
Sachsen in Richtung Brandenburg beobachtet. Solche Abwanderungen sind
auch aus anderen europäischen Ländern bekannt.
Noch gibt es auch keine endgültigen Erkenntnisse, ob es sich beim
entdeckten Wolfsvorkommen um das zweite feste Revier im Süden
Brandenburgs handelt. Das Büro „Lupus“ wird deshalb sein vom
Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) finanziertes Wolfs-Monitoring
über die Grenzen Sachsens hinaus auch auf Brandenburg ausdehnen.
Fotofallen sollen, wie bereits auf den riesigen ehemaligen
Truppenübungsplätzen, auch in der Bergbaufolgelandschaft belastbare
Ergebnisse bringen.
Das altbekannte, südbrandenburgische Wolfspaar bei Zschorno scheint
auch in diesem Jahr ohne Nachwuchs geblieben zu sein. Dies aber wird
durch das neu entdeckten Tiere im Süden mehr als aufgewogen. Hinzu
kommt, dass sich die Hinweise auf Nachwuchs auch bei den jüngst bekannt
geworden Vorkommen mehren. Im Fläming auf sachsen-anhaltinischer Seite,
nahe der Grenze zu Brandenburg, belegte eine Fotofalle drei Jungtiere.
Hinweise auf Wolfswelpen bei Jüterbog sind bisher noch nicht
zweifelsfrei bestätigt.