29.08.2023 | 19:30:00 | ID: 37239 | Ressort: Umwelt | Umweltschutz

Hochwasserschutz: NLWKN erneuert Poldersteuerung Sückau-West

Lüneburg (agrar-PR) - Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) modernisiert den Hochwasserschutz in der Sudeverwallung (Amt Neuhaus im heutigen Landkreis Lüneburg) und nimmt eine wichtige Erneuerung an der Poldersteuerung Sückau-West vor: Das aus den 1960er-Jahren stammende Schöpfwerk wird durch einen an die heutigen ökologischen und hydraulischen Randbedingungen angepassten steuerbaren Durchlass ersetzt. Der NLWKN hat jetzt mit den Arbeiten für das sogenannte Flutungsbauwerk begonnen.

„Der Durchlass besteht aus Wellstahl und kann mit einem Schieber verschlossen werden. Er soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Im kommenden Jahr erfolgt der Rückbau des alten Schöpfwerks", kündigt Merle Sandkühler von der für das Projekt zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg an. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms „Niedersächsische Gewässerlandschaften", mit dem die landesweiten Bemühungen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der heimischen Bach- und Flusslandschaften deutlich verstärkt werden. Sobald die Erneuerung abgeschlossen ist, wird der Durchlass vom NLWKN an den zuständigen Unterhaltungsverband übergeben.

Der Hochwasserschutz an der Sude ist von großer Bedeutung. Die entlang des Gewässers verlaufenden Verwallungen mit ihren wasserwirtschaftlichen Bauwerken schützen die dahinterliegenden Polderflächen vor kleineren und mittleren Hochwasserereignissen. Bei einem größeren Hochwasser, vor allem wenn die Sude bei hohen Elbewasserständen nicht normal abfließen kann, werden diese Flächen geflutet, um Überschwemmungen außerhalb der Polder zu verhindern. Die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben dafür in einem Hochwassermanagementplan klar festgelegt, in welcher Reihenfolge und bei welchen Wasserständen die einzelnen Polder geflutet werden.

Zur raschen Entwässerung der Polderflächen nach einem Hochwasser wurden in der Vergangenheit Schöpfwerke errichtet, um die Flächen möglichst schnell wieder landwirtschaftlich nutzen zu können. Inzwischen gehören die Flächen im Polder Sückau-West der Naturschutzstiftung Storck-Foundation, die sich für den Schutz der Störche und damit auch für den Erhalt sowie die Entstehung von Feuchtlebensräumen einsetzt. „Dadurch wird die aktive Entwässerung der Flächen überflüssig. Deshalb haben wir uns für den Bau eines einfachen steuerbaren Durchlasses entschieden. Ein vollständiger Verzicht auf eine Steuerung ist aufgrund des vereinbarten Hochwassermanagements allerdings nicht möglich", betont Merle Sandkühler.

Zur weiteren ökologischen Aufwertung wird im Polder Boden entnommen, um eine Flachwasserzone herzustellen. Mit diesem Boden wird die durch den Rückbau des Schöpfwerks entstehende Lücke gefüllt. Dadurch kann auf unnötige Bodentransporte verzichtet werden. Da sich die Bauarbeiten in naturschutzfachlich hochwertigen Bereichen des Biosphärenreservats stattfinden, können diese erst ab August starten.

„Insgesamt hat sich auch bei dieser vergleichsweise kleinen Baumaßnahme gezeigt, dass eine Umsetzung nur realisierbar ist, wenn alle Akteure aus Wasserwirtschaft und Naturschutz sowie private Anlieger an einem Strang ziehen. In diesem Fall kann durch partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein Projekt umgesetzt werden, von der sowohl Natur- als auch Hochwasserschutz profitieren", so Merle Sandkühler.


NLWKN Pressestelle
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Göttinger Chaussee 76a / Am Sportplatz 23
30453 Hannover / 26506 Norden
Tel: +49 (0)511 3034-3322 sowie +49 (0)4931/ 947 -173 und +49 (0)4931/ 947 -181
Fax: +49 (0)4931/947 - 222
pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de
Pressemeldung Download: 
Agrar-Presseportal
Agrar-Presseportal
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379-810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.