Wiesbaden (agrar-PR) -
Inflationsrate leicht rückläufig Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im August 2010 um 1,0% höher als
im August 2009. Der Preisauftrieb hat sich damit im August 2010 wieder
etwas abgeschwächt. Im Juli 2010 hatte die
Inflationsrate
gemessen am Verbraucherpreisindex noch bei + 1,2% gelegen. Der für die
Geldpolitik wichtige Schwellenwert von zwei Prozent wird im August 2010
weiterhin unterschritten. Im Vergleich zum Vormonat Juli blieb der
Verbraucherpreisindex unverändert (± 0,0%). Die Schätzung für August
2010 wurde damit bestätigt.
Energie verteuerte sich im August 2010 insgesamt um 2,5% gegenüber
August 2009, insbesondere die Preise für Mineralölprodukte liegen mit
+ 7,3% deutlich über dem Vorjahresniveau (davon leichtes Heizöl:
+ 15,6%; Kraftstoffe: + 5,3%). Die Preise für Nahrungsmittel stiegen
ebenfalls überdurchschnittlich um 2,8% binnen Jahresfrist an, auffällig
starke Preisanstiege wurden bei saisonabhängigen Nahrungsmitteln
(frisches Obst und Gemüse, frischer Fisch) mit 11,8% beobachtet. Ohne
Berücksichtigung der Energie und der Nahrungsmittel, die zusammen knapp
20 Prozent der Ausgaben privater Haushalte umfassen, hätte die
Inflationsrate im August 2010 bei 0,7% gelegen.
Bei den Energieprodukten wurden im August 2010 neben dem
erheblichen Preisanstieg bei Mineralölprodukten gegenüber August 2009
auch bei Strom ein Preisanstieg ermittelt (+ 3,3%). Gas (− 4,1%) sowie
Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (− 6,8%) kosteten dagegen
weniger als ein Jahr zuvor.
Bei der Teuerung der Nahrungsmittel war im August 2010 neben den
höheren Preisen bei den saisonabhängigen Nahrungsmitteln vor allem der
starke Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (+ 16,5%) auffällig, der
von der außergewöhnlichen Preisentwicklung bei
Butter bestimmt wird. Konsumenten mussten im August 2010 binnen Jahresfrist in Folge sukzessiver
Preiserhöhungen
der letzten Monate erheblich mehr für Butter (+ 41,9%) zahlen. Etwas
günstiger waren dagegen Süßwaren (− 1,9%; darunter Zucker: − 12,7%)
sowie Brot- und Getreideerzeugnisse (− 0,4%).
Die Preise für Waren erhöhten sich binnen Jahresfrist im
Durchschnitt um 1,2%, Preise für Dienstleistungen im gleichen Zeitraum
um 0,8%. In beiden Gütergruppen wurden jedoch gegenläufige
Preisentwicklungen beobachtet (zum Beispiel Verbrauchsgüter: + 2,0%;
langlebige Gebrauchsgüter: − 0,4% sowie Nettokaltmieten: + 1,1%;
Pauschalreisen: − 1,0%).
Veränderung im August 2010 gegenüber dem Vormonat Juli 2010
Im Vergleich zum Vormonat Juli blieben die Preise im August 2010
insgesamt stabil. Im Einzelnen wurden binnen Monatsfrist
unterschiedliche Preisbewegungen ermittelt: Typisch für die Jahreszeit
war der saisonbedingte Preisrückgang bei einigen Obstsorten
(insbesondere Weintrauben: − 22,1%; Bananen: − 9,8%) und Gemüse (− 4,0%;
darunter Kartoffeln: − 4,8%). Dagegen mussten die Verbraucherinnen und
Verbraucher im August 2010 gegenüber dem Vormonat Juli in Folge des
allmählichen Übergangs von der Sommer- auf die Herbst-Winterkollektion
durchschnittlich um 2,2% höhere Preise für Bekleidung zahlen.
Bei den Energieprodukten wurde im August 2010 gegenüber dem
Vormonat Juli ein leichter Preisrückgang beobachtet (− 0,2%; darunter
leichtes Heizöl: − 0,2%; Kraftstoffe: − 0,9%). Günstiger entwickelten
sich auch die Nahrungsmittelpreise (− 0,9% gegenüber Juli 2010). Neben
den saisonalen Preisrückgängen vor allem bei Obst und Gemüse wurden bei
Nahrungsmitteln im August 2010 gegenüber dem Vormonat Juli jedoch auch
Preiserhöhungen insbesondere bei Speisefetten und –ölen (+ 0,9%) sowie
bei Fisch und Fischwaren (+ 0,8%) ermittelt.
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI)
für Deutschland lag im August 2010 um 1,0% höher als im August 2009. Im
Vergleich zum Vormonat Juli stieg der Index 0,1%. Die Schätzung für den
HVPI vom 27. August 2010 wurde damit leicht nach oben korrigiert.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im
Publikationsservice
des Statistischen Bundesamtes kostenlos erhältlich ist. Basisdaten und
lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch kostenfrei
über die Tabelle
Verbraucherpreisindex (61111-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.