Wiesbaden (agrar-PR) -
Teuerungsrate bleibt stabil Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im Oktober 2010 um 1,3% höher als
im Oktober 2009. Im September 2010 hatte die
Inflationsrate
gemessen am Verbraucherpreisindex ebenfalls bei + 1,3% gelegen. Der für
die Geldpolitik wichtige Schwellenwert von zwei Prozent wird im Oktober
2010 damit weiterhin unterschritten. Im Vergleich zum Vormonat
September blieb der Verbraucherpreisindex fast unverändert (+ 0,1%). Die
Schätzung für Oktober 2010 wurde bestätigt.
Im Oktober 2010 wurde die Inflationsrate vor allem durch die
Preisentwicklung bei Energie geprägt: Energieprodukte verteuerten sich
insgesamt um 5,1% gegenüber Oktober 2009. Im Jahresvergleich wurde vor
allem ein erheblicher Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+ 10,2%;
davon leichtes Heizöl: + 17,3% und Kraftstoffe: + 8,4%) gemessen. Strom
verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,3% und Gas um 0,8%. Eine
gegenläufige Preisentwicklung wurde bei Umlagen für Zentralheizung und
Fernwärme (− 3,2%) ermittelt. Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung
bei
Energie hätte die Inflationsrate im Oktober 2010 nur bei + 0,9% gelegen.
Die Nahrungsmittelpreise lagen im Oktober 2010 mit + 2,9% deutlich über dem Niveau
des Vorjahres. Starke Preisanstiege wurden bei Gemüse (+ 10,2%) und
Obst (+ 8,2%) beobachtet. Auffällig war im Oktober 2010 auch der
Preisanstieg bei Speisefetten und -ölen (+ 9,9%), der weiterhin von der
Preisentwicklung bei Butter (+ 25,3% gegenüber Oktober 2009) bestimmt
wird. Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich um 3,3%, Fisch und
Fischwaren um 2,9%. Günstiger gegenüber dem Vorjahresmonat waren nur
wenige Nahrungsmittelgruppen (zum Beispiel Süßwaren: − 1,2%).
Die Preise für Waren erhöhten sich im Vergleich zum Oktober 2009
überdurchschnittlich um 1,9%. Am stärksten stiegen die Preise für
Verbrauchsgüter (+ 2,9%). Die Preise für Gebrauchsgüter mit mittlerer
Lebensdauer lagen nur leicht über dem Vorjahresniveau
(+ 0,4%; darunter Bekleidung und Schuhe: + 0,3%). Die Preisentwicklung
bei langlebigen Gebrauchsgütern blieb verbraucherfreundlich (− 0,4%).
Besonders günstig entwickelten sich hier die Preise beispielsweise für
Fernsehgeräte (− 18,2%) und Notebooks (− 9,2%).
Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum
im Durchschnitt um 0,8%. In dieser Gütergruppe wurden gegenläufige
Preisentwicklungen festgestellt. Die Nettokaltmieten, die mit einem
Gewicht von 20% in den Verbraucherpreisindex eingehen, stiegen zum
Beispiel um 1,1%. Die Preise für Nachrichtenübermittlung sanken hingegen
um 2,3%.
Veränderung im Oktober 2010 gegenüber dem Vormonat September 2010
Im Vergleich zum Vormonat September blieben die Preise im Oktober
2010 insgesamt nahezu unverändert (+ 0,1%): Im Einzelnen waren
unterschiedliche Preisbewegungen zu beobachten. So wurde bei den
Energieprodukten im Oktober 2010 gegenüber dem Vormonat September ein
deutlicher Preisanstieg bei Gas ermittelt (+ 1,0%), die Preise für
Mineralölprodukte erhöhten sich im gleichen Zeitraum nur geringfügig
(+ 0,2%; davon leichtes Heizöl: + 0,1%; Kraftstoffe: + 0,2%). Die
Nahrungsmittelpreise gingen dagegen im Oktober 2010 leicht zurück
(− 0,3%). Billiger wurden hier vor allem Gemüse (− 2,4%) und Obst
(− 0,8%).
Nennenswerte Preisbewegungen waren auch in anderen Gütergruppen zu
beobachten, beispielsweise bei alkoholfreien Getränken (+ 1,2%). Hier
mussten die Konsumenten binnen Monatsfrist vor allem deutlich mehr für
Kaffee zahlen (+ 3,8% gegenüber September 2010).
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI)
für Deutschland lag im Oktober 2010 um 1,3% höher als im Oktober 2009.
Im Vergleich zum Vormonat September stieg der Index um 0,1%. Die
Schätzung für den HVPI vom 27. Oktober 2010 wurde damit bestätigt.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im
Publikationsservice
des Statistischen Bundesamtes kostenlos erhältlich ist. Basisdaten und
lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch kostenfrei
über die Tabelle
Verbraucherpreisindex (61111-0004) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.