Stuttgart (agrar-PR) -
Die baden-württembergische Landwirtschaft erzielt 2008 einen Produktionswert von knapp 4,3 Milliarden Euro – Zum Landwirtschaftlichen Hauptfest Die Vielfalt der landwirtschaftlichen
Produktionsverfahren in Baden-Württemberg, von intensivem Acker- und
Gemüsebau, Rebland und Obstbauflächen bis hin zur extensiven
Grünlandwirtschaft mit Rinderhaltung sowie der regional konzentrierten
Schweine- und Geflügelproduktion, spiegelt sich in der Struktur der
landwirtschaftlichen Produktion wider. Die pflanzliche Erzeugung trug im
Jahr 2008 nach den Ergebnissen der vom Statistischen Landesamt
erstellten Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) mit
rund 2,2 Milliarden Euro mehr als die Hälfte zum Gesamtproduktionswert
der Landwirtschaft Baden-Württembergs bei. Dabei stellten die
wichtigsten ackerbaulichen Kulturen Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben
und Ölsaaten zusammen mit rund 810 Millionen Euro einen Anteil von über
zwei Drittel am Produktionswert zu Erzeugerpreisen im Pflanzenbau. Der
Anbau von Futterpflanzen auf dem Ackerland, vor allem Silomais, steuerte
zudem rund 136 Millionen Euro zum Produktionswert bei. Mit rund
606 Millionen Euro ist der Getreidebau der wichtigste ackerbauliche
Produktionszweig. Weizen, Gerste und Körnermais waren 2008 die
Hauptgetreidearten.
Die sogenannten Sonderkulturen, wie Obst, Gemüse und Champignons,
Wein, Blumen- und Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und
Tabak, sind in der hiesigen Agrarwirtschaft von wesentlicher Bedeutung.
Insgesamt erzielten sie 2008 mit rund 1,0 Milliarden Euro einen Anteil
von rund einem Viertel am landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswert zu
Erzeugerpreisen. Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche vor allem an Klima
und Boden, gibt es insbesondere im Obst-, Gemüse- und Weinbau
ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte. Beispielsweise stammen gut ein
Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am
Produktionswert zu Erzeugerpreisen von baden-württembergischen
Landwirten.
Milcherzeugung wichtigstes Standbein in der Viehwirtschaft
Ein Großteil der landwirtschaftlichen Betriebe in
Baden-Württemberg hält Vieh. Der Wert der tierischen Erzeugung betrug
2008 knapp 1,8 Milliarden Euro. Die Milcherzeugung stellt dabei mit 777
Millionen Euro in Verbindung mit Rinderhaltung und Kälberzucht
(319 Millionen Euro) im tierischen Produktionsbereich gemessen am
Produktionswert zu Erzeugerpreisen den wichtigsten Produktionszweig für
die baden-württembergischen Landwirte dar. Über ein Viertel des
Produktionswerts 2008 entfiel allein auf diese Erzeugnisse. Weitere
knapp 500 Millionen Euro erwirtschafteten die Agrarbetriebe mit
intensiver Veredelungswirtschaft wie der Mastschweinehaltung und
Ferkelerzeugung. Insgesamt erwirtschafteten die baden-württembergischen
Landwirte 2008 mit pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen sowie
landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen Produktionswert zu
Erzeugerpreisen von knapp 4,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr
mit rund 4,1 Mrd. Euro war dies ein Zuwachs um gut 3 Prozent.
Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk Stuttgart
Gemäß den Ergebnissen der R-LGR zu den
landwirtschaftlichen Produktionswerten auf Regierungsbezirksebene liegt
der Schwerpunkt der ackerbaulichen Erzeugung im Regierungsbezirk
Stuttgart. Beispielsweise entfielen 2008, gemessen am Produktionswert zu
Erzeugerpreisen, gut drei Viertel der Zuckerrübenerzeugung des Landes,
45 Prozent der Kartoffel- und 43 Prozent der Ölsaatenproduktion, vor
allem Raps, sowie rund 37 Prozent des Getreidebaus auf den
Regierungsbezirk Stuttgart.
Im Gemüsebau steuerten die Bezirke Stuttgart und Freiburg 2008
zusammen rund 70 Prozent des Produktionswerts bei. Im Obstbau bestehen
ausgeprägte regionale Anbauschwerpunkte in der Ortenau und am Bodensee.
Hier liegen die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen mit jeweils fast
40 Prozent Landesanteil am Produktionswert nahezu gleich auf. Bei der
Weinerzeugung dominieren deutlich die Bezirke Stuttgart und Freiburg mit
zusammen annähernd 90 Prozent Produktionswertanteil und regionalen
Schwerpunkte bei Heilbronn sowie in der Ortenau und am Kaiserstuhl.
Die Hochburg der intensiven Veredelungswirtschaft mit Schweine- und
Geflügelhaltung liegt regional konzentriert um Schwäbisch Hall sowie im
Hohenlohe- und Main-Tauber-Kreis. Insgesamt stellen die
nordwürttembergischen Viehhalter im Regierungsbezirk Stuttgart bei Mast-
und Zuchtschweinen sowie der Eiererzeugung jeweils knapp die Hälfte (46
Prozent) des baden-württembergischen Produktionswertes zu
Erzeugerpreisen und bei Geflügel knapp zwei Drittel (63 Prozent).
Schwerpunkte der Rinderhaltung und Milcherzeugung liegen in den
grünlandreichen Kreisen Biberach und Ravensburg. Sie prägen mit einem
Landesanteil am Produktionswert 2008 von insgesamt gut 44 Prozent die
Landwirtschaft im Regierungsbezirk Tübingen.