29.08.2023 | 19:27:00 | ID: 37238 | Ressort: Landwirtschaft | Veranstaltungen

Geflügelgrippe und Afrikanische Schweinepest im Fokus

Oldenburg (agrar-PR) - 5. Niedersächsisches Tiergesundheitssymposium in Oldenburg
„Der Wissensaustausch und das persönliche Vernetzen ist für die Stärkung des öffentlichen Veterinärwesens, der Wirtschaft und der Praxis sehr wichtig. Tiere brauchen Fachleute, die sich mit der Prävention und der Bekämpfung von Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest oder die Geflügelpest bestens auskennen und die sich engagiert für die Tiergesundheit einsetzen", betonte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte heute in einer Videobotschaft zur Eröffnung des 5. Niedersächsischen Tiergesundheitssymposiums. Diese Veranstaltung wird im zweijährigen Rhythmus vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gemeinsam mit dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz organisiert. Fachleute aus Wissenschaft, Bundes-, Landesbehörden sowie der Wirtschaft referieren vor rund 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet, die vor Ort oder an den Bildschirmen dabei sind. „Das Ziel des Tiergesundheitssymposiums ist die Diskussion und die Umsetzung neuer Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis für die Weiterentwicklung der Tiergesundheit und des Tierseuchenkrisenmanagements", so Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.

Niedersachsen gehört mit seinen hohen Tierzahlen zu den tierdichtesten Regionen in Deutschland: rund 7 Millionen Schweine und 86 Millionen Stück Geflügel leben hier. Bekämpfung und Prävention der Afrikanischen Schweinepest und der Geflügelpest stehen daher beim diesjährigen Symposium neben weiteren aktuellen Tierseuchen im Fokus.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine für den Menschen ungefährliche, aber für Schweine in der Regel tödliche Erkrankung. Seit 2020 breitet sich diese Erkrankung in der Wildschweinpopulation Brandenburgs und Sachsens aus. Ein erster Fall in einem Hausschweinebestand in Niedersachsen konnte 2022 erfolgreich bekämpft werden. Für Schweine haltende Betriebe stellt die ASP eine existenzielle Bedrohung dar. Vortragende der Universitäten Vechta und Freiburg sowie der Bundeswehr berichten daher über Biosicherheit im Schweinestall und die Bekämpfung dieser Tierseuche bei Haus- und Wildschweinen.

Die Geflügelpest (Hochpathogene Aviäre Influenza, HPAI) tritt seit vielen Jahren wiederholt in Deutschland auf. Die HPAI-Saison 2022 übertraf jedoch alle zuvor erfassten Geflügelpest-Seuchen in Deutschland. Erstmals machte das Seuchengeschehen keine „Sommerpause" und es kam durchgehend zu Ausbrüchen in der Wildvogelpopulation und in Geflügelhaltungen. Bei insgesamt 46 Ausbrüchen in Niedersachsen mussten zur Seuchenbekämpfung rund 1,2 Millionen gehaltene Vögel getötet werden. Können neue Methoden in der Genomsequenzierung helfen, die Übertragungswege der HPAI-Viren besser nachzuvollziehen? Welches zoonotische Potential haben die Geflügelpest-Viren und wie sieht es mit einer möglichen Impfung aus? Diesen Fragen gehen Fachleute des LAVES, des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) nach. 

Das Tiergesundheitssymposium dient amtlichen und praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzten sowie Interessierten aus fachlich verwandten Bereichen wie Umwelt, Landwirtschaft und Gesundheit als Fortbildungsveranstaltung und als Erfahrungsaustausch. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und in der Praxis erprobte Modelle der Tiergesundheit und des Tierseuchenkrisenmanagements sollen weitergegeben und bekannt gemacht werden. Dies gilt nicht nur für den Bereich der klassischen Nutztierhaltung, sondern auch für besondere Bereiche wie die Fisch- und Bienenzucht.

 

Dr. Silke Klotzhuber
Herausgeber: Nds. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
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