14.09.2023 | 11:35:00 | ID: 37368 | Ressort: Umwelt | Veranstaltungen

Immer der Wümme nach

Norden (agrar-PR) - Bereits zum dritten Mal führte die „Tour de Wümme" Naturinteressierte von Lauenbrück nach Bremen
Vom „Super Food" für Wasserbewohner bis hin zu den mageren, aber deswegen nicht weniger wertvollen Flachland-Mähwiesen der Wümme-Niederung: Zwei Tage lang drehte sich Anfang September auf der Tour de Wümme zwischen Lauenbrück und Bremen wieder alles rund um das Leben im und am Fluss. Die von der Stiftung NordWest Natur und dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) organisierte Radtour vermittelte bereits zum dritten Mal Wissenswertes über die Naturschutzarbeit in der Region, die einzigartige Landschaft an der Wümme und die hier heimischen Arten.

Die Stiftung ist seit Jahren zuverlässige Partnerin des NLWKN Verden wenn es darum geht, die Ziele und Ideen der Wasserrahmenrichtlinie interessant und unterhaltsam in die Bevölkerung zu tragen. Seit 2020 begibt sie sich dabei einmal im Jahr auf die „Tour de Wümme": Per Fahrrad werden dann ausgewählte Ziele an der Wümme und in der Wümmeregion angesteuert. „Auf diesen Touren erfahren die Mitradelnden mehr über aktuelle Projekte und Prozesse, die durch die Wasserrahmenrichtlinie, den NLWKN und lokale Akteure angestoßen wurden", erklärt Rebekka Lemb von der Stiftung NordWest Natur.

2023 wurden dabei erstmals weitere lokale Akteure mit an Bord geholt: Anfang September startete die zwölfköpfige Truppe, geführt von Lemb und ihren Kollegen Robin Maares und Mara Roß in Lauenbrück und radelte Richtung Unterstedt. An der Veerse trafen sie Ralf Gerken vom Anglerverband Niedersachsen e.V.. Der passionierte Angler und Landschaftsplaner nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch verschiedene Erdzeitalter, um die Entwicklung der Wümmeregion zu erklären. Gerken präsentierte zudem Aale, Neunaugen und andere außergewöhnliche Wasserbewohner und erklärte, warum Erlenblätter wahres „Super Food" für Wasserlebewesen sind.

Nach einer Übernachtung in Unterstedt starteten die Teilnehmenden am zweiten Tag Richtung Bremen. Dr. Burghard Wittig von der Naturschutzstation Wümme des NLWKN war nun mit an Bord. Zunächst besuchte die Exkursionstruppe die Untersteder Düne. Hier erzählte Dr. Burghard Wittig Wissenswertes zum Sandtrockenrasen und zeigte den Interessierten die charakteristischen Pflanzenarten.

Etwas grüner wurde es bei den sogenannten „Mageren Flachland-Mähwiesen": Hinter dem Begriff verbirgt sich ein gemäß europäischer Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie wertvoller Lebensraumtyp. Experte Burghard Wittig erklärte den Mitradelnden die Funktionsweise von Mahd- und Saatgutübertragung und erläuterte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen des NLWKN an der Wümme. „Die artenreichen Wiesen beherbergen zahlreiche interessante Arten wie den Großen Wiesenknopf und den Langblättrigen Ehrenpreis, die man hier bei uns an der Wümme regelmäßig beobachten kann", so Wittig.

Bedeutung hat die Mittlere Wümmeniederung auch für das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen. Geeignete Strukturen für diese Art, wie zum Beispiel einzeln stehende Büsche, Hochstaudenfluren oder Randstreifen sind etwa bei Ahausen und Hellwege vorhanden.

Auch Fließgewässerentwicklungsmaßnahmen wie die Umwandlung von Stauanlagen zu Sohlgleiten, welche die Durchgängigkeit der Wümme für Fische und andere Wasserlebewesen gewährleisten soll, standen bei Schleuse 3 bei Ahausen und Schleuse 5 bei Hellwege auf dem Programm.

Ein weiterer Dünenbereich, der randlich besucht wurde, waren die Vossberge bei Everinghausen. „Die Dünen sind hier viel mächtiger als bei der anfangs aufgesuchten Düne bei Unterstedt", weiß Wittig. Zum Abschluss der Exkursion durchquerte die zwölfköpfige Gruppe die Fischerhuder Wümmewiesen. Auf einem der beiden Aussichtshügel erfuhren die Exkursionsteilnehmerinnen und Teilnehmer mehr über das Nasse Dreieck und das Binnendelta.

Und auch eine Fortsetzung der naturkundlichen Radtour in 2024 haben die Organisatoren bereits fest im Blick. „An der Wümme gibt es noch viele Geschichten zu erzählen", so Rebekka Lemb.


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