Erfurt (agrar-PR) -
Minister fordert bundesweites Entsorgungssystem Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz fordert ein geeignetes Entsorgungssystem für ausgediente Mobiltelefone und ähnliche Elektronikgeräte. „Wir brauchen ein System, das Umwelt und Ressourcen schont, gleichzeitig aber auch unbürokratisch, wirtschaftlich und verbraucherfreundlich ist", sagte Reinholz heute im Vorfeld der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern. Auf der Konferenz werde Thüringen einen entsprechenden Änderungsantrag zur Rücknahme von Elektronikkleingeräten einbringen.
Nach Ansicht von Reinholz soll die Bundesregierung umgehend prüfen, wie eine Sammlung der Geräte am besten organisiert werden kann und damit EU-Recht umsetzt. Denn die elektronischen Geräte enthalten wertvolle Materialien, die recycelt werden können. So enthält ein Handy in etwa so viel Gold wie 250 Kilogramm goldhaltiges Gestein, daneben in kleineren Mengen manche der so genannten seltenen Erden.
Minister Reinholz ist offen für Lösungen: „Ein Pfand für Handys und Smartphones, wie es der Sachverständigenrat für Umweltfragen jüngst ins Spiel gebracht hat, könnte geeignet sein. Das würde aber nur für neu verkaufte Handys gelten. Eine Alternative wäre eine Rücknahmepflicht des Handels", so Reinholz. Geht es Reinholz bei der Rücknahme von Energiesparlampen vor allem darum, dass das darin enthaltene Quecksilber nicht über den Hausmüll in die Umwelt gelangt, steht bei den Elektronikgeräten die Ressourcensicherung im Vordergrund.
Deshalb sollten diese Geräte keinesfalls in die Mülltonne. Um Ressourcen und die Umwelt zu schonen, sollten die Geräte solange benutzt werden, wie sie funktionieren – durch Selbstnutzung, Weiterverkauf oder Spende. Bei kaputten Handys rät der Umweltminister: „Solange wir in Deutschland noch kein passendes Rücknahmesystem haben, lassen die Verbraucher alte Geräte am besten in der Schublade oder geben sie an freiwilligen Sammelstellen ab. Über den Hausmüll wären die Rohstoffe unwiederbringlich verloren." (tmlfun)