20.04.2023 | 15:50:00 | ID: 36095 | Ressort: Landwirtschaft | Unternehmen

Arla Klimachecks als Wegbereiter einer nach­haltigeren Milchwirtschaft

Schwerin (agrar-PR) - Am heutigen Donnerstag besuchte Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern den Hof von Arla Landwirt Jörg Subklew, Vorsitzender des Landwirtschaftsbetriebes  Grevesmühlen eG. Während einer Hofbesichtigung stellten ihm der Landwirt und Vertreter der Molkerei­genossenschaft Arla vor, wie mittels des Arla Klima­checks und eines neuen Nachhaltigkeitszuschlags beim Milchgeld eine zukunftsorientierte und nachhaltigere Milchwirtschaft mit reduzierten Emissionen individuell auf den Höfen umgesetzt werden kann. Im Rahmen des Arla Klimachecks ermitteln die Landwirte den CO2e-Fußabdruck (CO2e = CO2-Äquivalente) ihres Betriebs und erhalten eine ausführliche Beratung zur Emissions­reduzierung; von der Fütterung über den Düngemittel­einsatz bis zur Verwendung erneuerbarer Energien. Das Ziel der Molkereigenossenschaft Arla und ihrer Landwirt­innen und Landwirte: Bis 2030 sollen die CO2e-Emissionen pro Kilogramm Milch um 30 Prozent redu­ziert werden. Um diesen Prozess der Emissions­reduktion voranzubringen und zu unterstützen, führt die Molkereigenossenschaft ab Sommer 2023 beim Milchgeld der Landwirte einen Nachhaltigkeitszuschlag ein. Dann erhalten alle Landwirtinnen und Landwirte bei ihrem monatlichen Milchgeld auf der Grundlage eines Punktesystems einen Nachhaltigkeitszuschlag für Klimamaßnahmen auf den Höfen.

„Auch in der Milchwirtschaft stehen die Betriebe vor großen Herausforderungen beim Umwelt- und Klima­schutz. Dabei ist klar, dass eine zukunftsfähige Land­wirtschaft ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klima­wandel leistet“, so Minister Dr. Till Backhaus. „Entscheidend wird sein, dass die Milchbauern dabei mit wissenschaftlich fundierten und datenbasierten Lösungen unterstützt werden, die ihnen dabei helfen, ihre Emissionen zu senken.  Die Arla Genossenschaft und ihre Mitgliederbetriebe gehen mit ihrem Klimacheck Programm mit gutem Beispiel voran und zeigen, wie Milchproduktion schrittweise nachhaltiger werden kann. Ein sehr wichtiges Signal für eines der nährstoffreichsten Lebensmittel unserer täglichen Ernährung.“

Wie bei anderen Produktionsprozessen, entsteht auch bei der Milchproduktion ein CO2-Fußabdruck. Damit trägt die Milchwirtschaft einen Teil der Verantwortung für die Bewältigung der globalen Klima-Herausforder­ungen. Mit den im Jahr 2020 eingeführten, jährlichen Klimachecks geht Arla diese Herausforderung gemein­sam mit seinen Landwirtinnen und Landwirten systematisch an. Dabei spielen die Betriebe der Milchbauern und -bäuerinnen eine zentrale Rolle, denn der Großteil der Treibhausgasemissionen in der Wertschöpfungskette von Milchprodukten stammt von den Höfen; wie etwa Methan, das beim Verdauungs­prozess der Kühe entsteht. Für die Landwirte ist es wichtig zu verstehen, welche Bereiche ihrer Betriebe hauptsächlich für Emissionen verantwortlich sind und was sie tun können, um diese zu reduzieren. Mit dem Klimacheck bietet Arla ihnen ein zentrales, daten­basiertes Werkzeug zur Ermittlung ihrer CO2e-Bilanz und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten für eine umweltschonendere und effizientere Produktion auf.

Stellschrauben für eine bessere Klimabilanz identifizieren

Im Rahmen des Besuchs von Minister Dr. Till Backhaus erklärte Arla Landwirt Jörg Subklew, welche Stellschrau­ben er und seine Kollegen für eine bessere Klimabilanz  im Rahmen des Klimachecks identifizieren konnten. Dabei liegt ihr besonderer Fokus auf der Düngung und dem Futter, das zum allergrößten Teil von den eigenen Feldern stammt und daher bereits aktuell einen vergleichsweise geringen CO2-Fußabdruck hat, da es nicht über weite Strecken transportiert werden muss. Trotzdem lässt sich auch dieser Bereich auf dem Hof des Landwirtschaftsbetriebes weiter optimieren: So arbeitet der Betrieb zum einen an der Qualität des Grundfutters, zum Beispiel durch gezielte Nachsaat von Gras auf den Weiden. Damit steckt mehr Energie im Weidegras als Grundfutter und die Kühe benötigen weniger Kraft­futter, das einen höheren CO2-Fußabdruck hat. Zum anderen hat er zuletzt in eine neue Maschine zum Ausstreuen von Kunstdünger investiert. Dank der neuen Maschine mit modernster GPS-Technik, einem automatischen Windmesser und Ultraschall, lässt sich die Streumaschine so exakt programmieren, dass genau so viel Dünger auf den jeweiligen Stellen der Felder ausgebracht wird, wie tatsächlich gebraucht wird. Zudem kommt es bei der Ausbringung nicht zu Überlappung und die Maschine fährt exakte Streulinien. So ist das Düngen dank der modernen Technologie sehr effizient, spart Düngemittel und CO2.  

Neues Anreizmodell beim Milchgeld für mehr Nachhaltigkeit

Um den Prozess der Emissionsreduktion auf den Arla Höfen weiter voranzubringen und zu unterstützen, führt die Molkereigenossenschaft im Sommer dieses Jahres beim Milchgeld der Landwirtinnen und Landwirte einen punktebasierten Nachhaltigkeitszuschlag pro Kilogramm Milch für Klima- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen ein; neben dem bereits bestehenden Zuschlag von einem Eurocent für die Teilnahme am Arla-Klimacheck. Zum Start des neuen Modells stehen 80 Punkte zur Verfügung, wobei jeder erreichte Punkt 0,03 Eurocent pro Kilogramm Milch entspricht. Damit sollen die Maßnahmen belohnt und finanziert werden, die die Arla-Landwirtinnen und -Landwirte im Bereich Nachhaltigkeit ergreifen.

Der Zuschlag soll die Betriebe motivieren, den Übergang zu einer nachhaltigeren Milchwirtschaft zu beschleunigen. Im Mittelpunkt des Modells stehen die Daten des Klimachecks als Bewertungsgrundlage. Dabei erhalten die Landwirte zum Beispiel Punkte in den Bereichen Futter-, Eiweiß- und Düngemitteleffizienz, Güllelieferung für Biogas, Biodiversitätsmaßnahmen oder die Nutzung von Ökostrom.

„Im Kampf gegen den Klimawandel sind wir uns als Molkereigenossenschaft unserer Verantwortung bewusst und wollen Teil der Lösung sein. Daher arbeiten wir mit unseren Landwirtinnen und Landwirten kontinuierlich auf eine nachhaltigere Landwirtschaft hin. Dabei steht der Arla Klimacheck als wichtigstes, datenbasiertes Analyse-Instrument im Mittelpunkt unserer Arbeit auf den Höfen. Auf der Grundlage des Checks arbeiten unsere Milchbauern an zahlreichen Maßnahmen, von der nährstoffoptimierten  Fütterung, über nachhaltigere Flächennutzung bis zum effizienten Umgang mit Gülle. Diesen Kurs möchten wir als Genossenschaft konsequent fortsetzen und führen daher im Sommer beim Milchgeld einen Zuschlag für Klima- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen ein. So wollen wir für die Landwirte einen Anreiz schaffen, um gemeinsam unser wichtiges Etappenziel von minus 30 Prozent bei den CO2e-Emissionen pro Kilogramm Milch bis 2030 zu erreichen“, erläutert Kasper Thormod Nielsen, Leiter Kommunikation und Nachhaltigkeit bei Arla Foods Deutschland.

Hintergrundinformationen:

Landwirt Jörg Subklew betreibt im Rahmen einer Agrar-Genossenschaft (Landwirtschaftsbetrieb Grevesmühlen eG), deren Vorsitzender er ist, mit 25 Mitarbeitern einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchkühen und Ackerbau in Grevesmühlen, Mecklenburg-Vorpommern. Derzeitig bewirtschaften sie rund 1.400 ha Ackerland und 300 ha Grünland. Hauptanbaukulturen auf den Ackerflächen sind Weizen, Gerste, Raps und Mais; hinzukommen Hafer, Lupinen und Ackerbohnen. Die Kühe werden ausschließlich mit gentechnik-freiem Futter gefüttert und das Futter wird zum allergrößten Teil auf den eigenen Flächen hergestellt. Zudem arbeitet der Betrieb eng mit den Stadtwerken beim Thema erneuerbare Energie zusammen. So liefert der Betrieb Gülle und Maissilage als Biomasse für die örtliche Biogasanlage. Zum anderen stellt der Betrieb seine Dachflächen für Fotovoltaikanlagen zur Verfügung. Ein Windrad steht ebenfalls auf den Ackerflächen des Betriebes. Der Betrieb ist Mitglied der Arla Molkereigenossenschaft. 

Weitere Informationen zu den Nachhaltigkeits­maßnahmen von Arla Foods:

www.arlafoods.de/nachhaltigkeit/

Über Arla Foods

Arla Foods Deutschland, mit Hauptsitz in Düsseldorf/NRW, ist Teil der europäischen Molkereigenossenschaft Arla und hierzulande unter anderem mit starken Marken wie dem Frischkäse Arla Buko, der Bio Trinkmilch Arla Bio und dem Butterprodukt Arla Kærgården im Einzelhandel vertreten. In Deutschland gehört Arla zu den Top Fünf Molkereien und beschäftigt rund 1.600 Mitarbeitende in zwei Milchwerken und der Deutschland-Zentrale. Zudem gehören insgesamt 1.400 deutsche Milchbauern als Mitglieder der Molkereigenossenschaft an. Mecklenburg-Vorpommern und das benachbarte Schleswig-Holstein sind wichtige Standorte für die Genossenschaft mit einem großen Milchwerk in Upahl  und rund 50 Milchhöfen in Mecklenburg-Vorpommern sowie knapp 230 Milchhöfen in Schleswig-Holstein. Die europäische Molkereigenossenschaft Arla mit Hauptsitz im dänischen Viby gehört den fast 8.500 Arla-Landwirtinnen und -Landwirten aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden. Das Unternehmen mit  21.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete 2022 einen globalen Umsatz von 13,8 Mrd. Euro.
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