Oldenburg (agrar-PR) -
Miscanthus lässt sich als Dämmstoff, Einstreu oder Brennmaterial nutzen. Voraussetzung
dafür sind geeignete Standorte, die den Bedürfnissen der Pflanzen entsprechend
vorzubereiten sind und auf denen sorgfältig gepflanzt wird. Ebenso wichtig sind
regionale Konzepte, die eine sinnvolle Nutzung der bisher noch wenig
verbreiteten Pflanze möglich machen.
Miscanthus wird bis zu drei Meter hoch und kann auf guten Standorten 8 bis 15
Tonnen (t) Trockenmasse je Hektar und Jahr liefern. Das gehäckselte
Pflanzenmaterial ist als Kultursubstrat im Gemüseanbau, als Zusatz in
Baustoffen und auch als Tiereinstreu geeignet. Die aktuelle Forschung befasst
sich aber vorrangig mit der Nutzung als Brennstoff, dessen Heizwert etwas
niedriger ist als von Holz. Um den Nachteil der geringen Schüttdichte
auszugleichen, kann das Häckselmaterial zu Pellets oder Briketts gepresst
werden.
In der anstehenden Novellierung der 1. Bundesimmisionsschutzverordnung
(BImSchV) sind Miscanthushäcksel und -pellets als Brennstoff neu zugelassen.
Unklar ist noch die Regelung für Miscanthusbriketts. Für Feuerungsanlagen, die
nach Inkrafttreten der novellierten 1. BImSchV errichtet werden und in denen
Miscanthus verbrannt wird, ist eine Typprüfung und die Einhaltung der neuen
Grenzwerte für Dioxine und Furane nachzuweisen. Mehrere Hersteller von
Holzheizanlagen haben ihre Kessel mittlerweile für den neuen Brennstoff
freigegeben.
Miscanthus stammt ursprünglich aus Asien. In Europa gibt es das Schilfgewächs
seit Langem als Zierpflanze. Forschung, Industrie und Landwirtschaft
interessieren sich seit Ende der 80er Jahre für Miscanthus als nachwachsenden
Rohstoff. Die bis zu drei Meter hoch werdende Pflanze wird als Dauerkultur
angelegt und 15 bis 20 Jahre genutzt. Die Anlage von Miscanthusbeständen ist in
den ersten drei Wirtschaftsjahren mit hohen Kosten und niedrigen Erträgen
verbunden. (LPD)